Clouds – Despartire

Albumtitel

Despartire

Label/Vertrieb

Personal Records

Veröffentlichung

03.12.2021

Laufzeit

57:51 Minuten

Genre

Atmospheric Doom/Death Metal

Unabhängig von der aktuell vorherrschenden Pandemiezeit dürfte für die englisch rumänische Trauergemeinde CLOUDS dieses Jahr ein Besonderes sein. In regelmäßigen Abständen wurden seit Jahresbeginn die bisherigen fünf Alben mit neuem Label versehen als Re-Release veröffentlicht. Nun war der Zeitpunkt gekommen neuem Songmaterial Gehör zu verschaffen. In bester Bandtradition ist auch Album Nummer sechs „Despărțire“ mit dem Anfangsbuchstaben D versehen worden.

Wo ein Anfang ist, gibt es unweigerlich ein Ende. Korn um Korn rieselt die Lebenszeit durch die Sanduhr beständig dahin. Von Oben nach Unten. Neigt es sich dem Ende entgegen und der endgültige Abschied steht unmittelbar bevor, bemächtigt sich tiefgründige Trauer der Gefühle. Genau in diese düstere Welt aus ergreifender Melancholie hinein ist CLOUDS geboren, um sich intensiv mit Tod, Verlust und der damit verbundenen Innenleben auseinander zu setzen. Die atmosphärische Beerdigungs-Doom-Death-Band versteht es nicht nur bei den bisherigen Veröffentlichungen den Hörer in ihren melancholischen Bann zu ziehen und in schauriger Schönheit zu sterben. „Despărțire“ ist das sechste Kapitel im Zyklus des Lebens von CLOUDS. Mit knapp einer Stunde Spielzeit hat die Band wieder genug Spielraum geschaffen, um der geballten Hoffnungslosigkeit eine lichtarme Bühne zu bieten. Beständig schwankt die Gemütslage bei den insgesamt sieben neuen Tracks zwischen Depressionen und aufkeimender Wut. Bei der Basis einer grundlegenden Trauer erhalten die vielen Clearparts durch die Anreicherung mit Geige, Klavier und Blasinstrumenten einen schwermütige Stimmung. All diese negativen Bestandteile des Lebens, die der Mensch am liebsten ausblenden und verdrängen möchte; CLOUDS packt diese ergreifenden Gefühle und formt sie in ihren Songs zu Worten, die sich tief im Innern von einem verankern und nachdenklich machen. Lauscht man dem vielfältigen Gesang vom Gründungsmitglied Daniel Neagoe geht es überwiegend sentimental zur Sache, es sei denn er packt sein doomlastiges Growling aus. Dann spürt man förmlich die angestaute Wut, die aus der Trauer hervorgeht. Einen zusätzlichen Leckerbissen bieten die Gastauftritte von Aaron Stainthorpe von MY DYING BRIDE in „In Both Our Worlds The Pain is Real“ und Mick Moss von ANTIMATERIE in „This Heart, A Coffin“.

CLOUDS gehen unbeirrt ihren Weg und setzen weiterhin einen hohen Maßstab im atmosphärischen Doom-Death-Metal. Auch „Despartire“ reiht sich nahtlos in das faszinierende Konzept mit ein. Sowohl die bisherigen Veröffentlichungen als auch das aktuelle Album erschaffen eine Aura, bei der keine Songs übersprungen wird. Ein ganz großes Kino, was CLOUDS da wieder aus dem Ärmel geschüttelt haben !! 

Fazit
Clouds - "Despartire": Ein vertonter Schicksalsschlag, welcher sich sofort und dauerhaft in die Gehirnzellen eingraviert !!
14
von 15
Geniestreich
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