NOISE TRAIL IMMERSION – Curia

Mit NOISE TRAIL IMMERSION betritt eine Blackened Mathcore Band aus den italienischen Breitengraden die Bühne. In ihrer achtjährigen Schaffensphase bringt es das Quintett bisher auf zwei Alben: „Womb“ (2016) & „Symbology Of Shelter“ (2018). Nun steht mit „Curia“ die dritte musikalischen Kontamination auf dem Programm. Mit einem schönen Retrofeeling, welches „Riesistere – I“ zu bieten hat, wird der Anfang gemacht. Bei dem akustischen Zupfen auf der Gitarre schwebt der Geist von THE DOORS durch den Raum und bringt eine gewisse Sentimentalität mit sich. So schön die Einleitung klingt, des so abstrakter bricht „Demiurgo del non ritorno“ durch die geschlossene Tür. Eine äußerst dissonante Mischung aus frickeligen Mathcore und Post-Metal sucht sich seinen Weg durch die Gehörgänge. Als wenn das noch nicht ausreicht ist der Sound noch mit einem pechschwarzen Schleier versehen worden, dabei ragt  im Verhältnis das Riffing aus dieser herabziehenden Masse angenehm hervor. Auch wenn etliche Abschnitte auf dem Album einen anstrengend verspielten Charakter aufweisen, nehmen die Italiener immer wieder den Fuß vom Pedal und gönnen sich eine schöpferische Pause, welche bei „Vanente“ oder dem zweiten Teil von „Riesistere – II“ sich am besten zur Geltung entfaltet. Wenn Frontmann Fabio Rapetti zu Wort kommt, prallt ungebremst totale Verzweiflung auf nihilistisches Chaos. Diese schweißtreibenden Gesangseinlagen reichen dabei vom Growling übers biestige Fauchen, bis zu den szenetypischen Screams in höheren Lagen. Der instrumentale Titeltrack „Curia“ gehört mit seiner harmonischen Instrumentalstruktur zu den zu den positiven Aspekten, warum gut eine Stunde seiner eigenen Zeit in die dritte Ausgabe investiert werden soll. Vom Gesamteindruck kann NOISE TRAIL IMMERSION im selben Atemzug mit den dänischen Genrevertretern von TALOS oder ÉGLISE aufgezählt werden.