Jim Peterik & World Stage-Tigress: Women Who Rock The World

Albumtitel

Tigress: Women Who Rock The World

Label/Vertrieb

Frontiers/Soulfood

Veröffentlichung

05.11.2021

Laufzeit

72:10 Minuten

Genre

AOR/Melodic Rock

Jim Peterik ist bekanntermaßen ein sehr fleißiger Musiker, dessen hervorragender Ruf in der Melodic Rock-Szene nicht allein noch von seiner Zeit bei Survivor her stammt. Peteriks Songwriting und die endgeile Stimme von Jimi Jamison (R.I.P.) passten halt damals perfekt zusammen. Aber auch nach dem Ausstieg Peteriks 1996 lief es prächtig mit der Karriere, denn sowohl solo als auch mit Toby Hichcock bei Pride Of Lions bis hin zum zeitweiligen Projekt World Stage schuf der mittlerweile 71-Jährige weiter erfolgreich Musik im AOR-Sektor. Mit letztgenanntem Projekt arbeitet Jim Peterik traditionell mit einer ganzen Menge an Musikern zusammen, das letzte Album „Winds Of Change“ erschien 2019. Für den neusten Erguss passt sich Jim Peterik voll dem Zeitgeist an, denn er hat sich dazu entschieden, seine Lieder ausnahmslos von Frauen singen zu lassen. Aber nicht nur das, auch die anderen Instrumente werden fast allesamt von Mädels gespielt. Punktuelle Ausnahmen von Gast-Musikern wie Gitarrist Joel Hoekstra oder Peteriks drummender Sohn Colin bei bestimmten Stücken bestätigen nur den Frauen-Überschuss, was der Titel aber schon erahnen lässt!

Unter den insgesamt 10 Sängerinnen, die sich die 16 Songs aufteilen, befinden sich nur wenige bekannte Damen, mir ist lediglich die Schottin Chez Kane ein Begriff, die erst vor Kurzem ein Soloalbum bei Frontiers Records veröffentlichte. Nach den anderen Ladies wie Lindsay Kent, Janet Gardner (ex-Vixen), Cathy Richardson (Jefferson Starship), Rosa Laricchiuta vom Trans Siberian Orchestra oder Kate French musste ich ehrlicherweise Freund Google zu Rate ziehen. Das ist aber auch ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, weil alle beteiligte Sängerinnen über tolle Stimmen verfügen. Ich finde sogar, um mal etwas kritisch zu werden, dass sich die Röhren der Damen gar nicht groß voneinander unterscheiden. Das gilt dann auch für die 16 (!!) Songs, was bei der enormen o.a. Laufzeit bei mir eine gewisse Langeweile aufkommen lässt. Das liegt dann mit Sicherheit auch am ur-eigenen Stil Peteriks, Songs zu schreiben und zu produzieren. Viele Kollegen behaupten gar, dass seine Songs, egal von wem gesungen, oft gleich klingen. Ganz so schlimm sehe ich das zwar nicht, aber ein Fünkchen Wahrheit ist da bestimmt auch dran. Mir fehlen, vielleicht aus diesem Grund, auch bei dieser Scheibe die Überraschungs-Momente. Reihenweise Midtempo-Stücke, die ebenso gut in ein Musical passen würden oder früher auf jede Survivor-Scheibe gepasst hätten und ab und an von Balladen unterbrochen werden, ist mir auf Dauer einfach zu dröge. Da wäre meiner Ansicht nach ausnahmsweise weniger mal mehr gewesen.

Wer allerdings auf Girls-Mucke wie von Robin Beck oder genannter Chez Kane steht, sollte sich bei dieser Scheibe wohl fühlen.

Fazit
Girl-Power im AOR-Fahrwasser und im typischen Jim Peterik-Kosmos
8
von 15
Durchschnittlich
Die Melodie muss stimmen!