Helldrifter – Lord Of Damnation

Albumtitel

Lord Of Damnation

Label/Vertrieb

Blood Blast Distribution

Veröffentlichung

29.10.2021

Laufzeit

42:35 Minuten

Genre

Death Thrash Metal

Homepage

https://www.facebook.com/Helldrifter/

Was extremen Metal aus dem Süden der Republik angeht braucht sich Baden-Württemberg keinesfalls verstecken. Mit ABRASIVE, CASKET, DEBAUCHERY, REVEL IN FLESH und TOTENMOND sind hier die bekanntesten Vertreter aufgelistet, wobei die Liste noch gut ergänzt werden kann. Auf jeden Fall gesellen sich seit gut drei Jahren HELLDRIFTER aus Stuttgart der Aufzählung hinzu. Das Quartett bewegt sich spielerisch im melodischen Death Metal mit einigen Thrash Metal Einschlägen. Nachdem 2019 die Single „Die Another Day“ veröffentlicht wurde, ging es eifrig an die Arbeiten zum ersten eigenen Album. Keine vierundzwanzig Monate nach dem ersten veröffentlichten Song liegt nun das Debüt „Lord Of Damnation“ vor. Mit insgesamt zehn Songs und einer Gesamtspielzeit von knappen dreiundvierzig Minuten lässt es sich ganz ordentlich an.

Schon beim Einstieg entlädt sich eine Menge angestauter Wut, welcher ausreichend Gehör verschafft wird. „Feed The Fire“ lässt sich mit groovigen Thrash Attacken gut an und  Frontmann Billy Kolins verarbeitet die Art der extremen Empörung passend in seinen Vocals. Ein Opener der sich ohne großen Anlauf zu den Höhepunkten zählen kann. Mit „Red“ scheint der anfängliche Zorn recht schnell verraucht zu sein. Im Midtempo geht es gut vorwärts, doch so ganz passt das Gitarrensoli am Ende nicht in die vorherrschende Stimmungslage. Bei dem vierte Track „Holy Terror“ zeigen sich HELLDRIFTER  von ihrer zügigen Seite. Trotz der angebotenen Raserei und einigen Heavy Metal Vibes fällt das Songwriting eher einheitlich aus und wirkt dadurch etwas zu glattgebügelt. „Inferna In Marte“ zeigt wie der Vorgänger das gleichen Gesichtszüge auf. Hier wird versucht der Mimik einen groovigen Touch zu verleihen, was allerdings eher mittelmäßig ausfällt.

Nach dieser kurzen Durststrecke kommt bei „On Wings Of Evil“ das gute Zusammenspiel zwischen dem Schlagzeug und den Gitarren zum tragen. Endlich kommt ein gewissen Bay-Area Feeling zum Ausbruch und hinterlässt ein guten Eindruck. Die zweite Halbzeit des Debüt wird mit dem melodisch flotten „Lethargy“ eingeleitet, wo die Gitarren schwach auf der Brust klingen. Dieses Manko wird im Laufe der mehr als sieben Minuten einigermaßen korrigiert und schwankt zwischen fetten Sound und dünner Luft. „Banned to Obscurity“ ist ein zackiger Thrashmetal-Schinken mit melodischen Death Metal Ausflügen und sortiert sich eher in die besseren Abschnitte ein. So langsam scheinen die vier Schwaben die Kurve bekommen zu haben und halten bei „Lord Of Damnation“ einen straighten Vortag ab, welche spielerisch in Zügen an LEGION OF THE DAMNED erinnert. Dabei bersten HELLDRIFTER gekonnt durch das wüste Unterholz und vervollständigen mit „Absolution“ einen trashgetriebenen Doppelpack. Das es nicht nur unverhohlen auf den Kopf gibt zeigt der zehnte und letzte Track. Bei „Scars of Time“ übernehmen die melodische Einschläge die Überhand, welche sich ihren Platz in dem Wechsel zwischen Midtempo und Slowparts suchen. Somit verabschieden sich HELLDRIFTER äußerst  wohlklingend aus diesem Debüt.

Das Debüt der Schwaben gehört eher zu der Sorte, welche mehrere Durchgänge benötigen um zu erkennen, wo die Band ihre Stärken hat. Stilistisch groovt es sich klassisch mit einem Thrashmetal-Überhangmandat ein. Viele spielerische Abläufe haben dabei noch ordentlich Spielraum nach oben, aber für eine erste Veröffentlichung ist es mit einigen Ausnahmen gut zu hören und landet in einem gesicherten Mittelfeldplatz der Neuerscheinung

Fazit
Das Debüt von HELLDRIFTER ist mit etwas Anlauf eine solide Nummer geworden
9
von 15
Solide
.