Six Silver Suns-As Archons Fall

Albumtitel

As Archons Fall

Label/Vertrieb

AOR Heaven/Soulfood

Veröffentlichung

22.10.2021

Laufzeit

53:16 Minuten

Genre

Melodic Prog Rock

Mit den Six Silver Suns bekommen wir mal wieder Rockmusik von einer neuen Band aus Finnland auf die Ohren. Die Info besagt zwar, dass es sich um sechs bekanntere Musiker handelt, sie macht jedoch lediglich zu Drummer Janne Mannonen nähere Angaben, dass er auch in einer Band namens YUP die Felle gerbt, die in Finnland erfolgreich sei. Nun ja, Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk.

Kommen wir zur Musik auf diesem Debüt, das tatsächlich nicht nach einem Erstling klingt. Allerdings kann der Stil auch nicht im reinen Melodic Rock oder AOR zugeordnet werden. Denn die elf Songs schmeicheln sich dem Hörer nicht beim ersten Hördurchgang in die Gehirnwindungen, was an leicht vertrackten, progressiven Strukturen liegt. Die Ausnahme bildet der Albumabschluss „Carlifornia Dreamin`“, dem Oldie, den wir alle von The Mamas & The Papas kennen. Doch als ich mir die Platte zum zweiten und auch zum dritten mal gab, bildete sich bei mir ein gewisser Wohlfühl-Faktor, weil ich immer neue Facetten entdeckte, die mir zusagten. So etwa die feinen Chöre oder der angenehme Background-Gesang einer Dame namens Helena Haaparanta. Doch auch Sänger Markku Kuikka verfügt über eine kräftige, nicht zu weiche Stimme, die perfekt zu diesem speziellen Sound passt. Der ist mir dann auch allemal lieber, als das oft gleichförmige Gedudel, das wir Journalisten oft von Melodic Rock-Bands bzw. Projekten aus Skandinavien so zu hören bekommen. Nein, gleichförmig oder langweilig klingt hier gar nichts und wenn z.B. bei „Fading By Light“ plötzlich keltische Sounds ähnlich derer von Big Country erklingen, freut das den verwöhnten Schreiber doch sehr. Tempi-Wechsel innerhalb der einzelnen Lieder, stilistische Wendungen, überraschende Melodie-Bögen oder Übergänge ohne Pausen sorgen oftmals für einen „Aha-Effekt“, was mich vortrefflich unterhält. Lugen da etwas Einflüsse von Bands wie Styx oder Blue Öyster Cult hervor? Aber die Finnen können es auch unkompliziert, so ist „Cosmic Bitter Blues“ ein waschechter und staubtrockener Hardrock-Mitgröhler. Dazu ein starkes, zur Musik passendes Coverartwork sowie meist Texte fernab vom Herzschmerz-Einerlei. Das alles sorgt dafür, dass und ich mich jetzt schon auf einen hoffentlich zukünftigen Nachfolger freue! Lediglich bei der Produktion ist noch etwas Luft nach oben, die könnte noch etwas mehr Kawumm vertragen.

Fazit
Abwechslung wird hier groß geschrieben, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Für ein Debüt: „Hut Ab!“
11
von 15
Gut
Die Melodie muss stimmen!