INFERNAL TORMENT – Birthrate Zero (Re-Release)

Albumtitel

Birthrate Zero (Re-Release)

Label/Vertrieb

Emanzipation Productions

Veröffentlichung

29.10.2021

Laufzeit

63:25 Minuten

Genre

Death Metal

Das der dänische Death Metal im internationalen Vergleich zwar vorhanden ist, aber eher eine untergeordnete Rolle spielt ist nichts Neues. Dabei ging unser nördlicher Nachbar zu Beginn der 90’er mit Bands wie ILLDISPOSED, MORATORIUM, EXMORTEM oder DOMINUS recht aussichtsreich ins Rennen. Allerdings fasste der die extreme Spielart dort nur bedingt Fuß und so lösten sich etliche Bands im Laufe der Jahre wieder auf. Unter anderem ereilte es auch die Jungs von INFERNAL TORMENT. Mit ihrem alles zerfressenden Debüt „Man’s True Nature“ (1995) was sich von Stand weg zu einer Death Metal Perle gemausert hat, legte die Band los, wo jeden Maniac einfach das Herz aufgeht. Drei Jahre nach diesem mörderischen Auftakt erschien „Birthrate Zero“. Mit dieser zweiten Veröffentlichung löste sich sie sich aus der blutbesudelten Goreecke und wandte sich dem groovigen Spielart aus der Todesabteilung zu. Das Mysterium den bisherigen Spielstil und Sound über Bord zu werfen und sich in das Haifischbecken der modernen Prägung zu wagen, machte auch vor INFERNAL TORMENT nicht halt. Ein Phänomen, welches ab Mitter der Neunziger immer mehr um sich griff und sich so mancher Die-Hard Fan sich von seiner Band mit Grausen abgewandt hat.

Nun ist „Birthrate Zero“ neu aufgelegt worden. Wie schon geschrieben, ist die Brutalität der ersten Tage völlig abhanden gekommen und von jeglicher Brachialität  weit und breit keine Spur mehr. Hier wird sich in dem groovigen Sündenpfuhl ausgiebig gesuhlt. Dieses Sammelsurium neigt damals wie heute dazu sich sich wie Kaugummi in die Länge zu ziehen. Sicherlich hört man heraus, das die Jungs dem Death Metal zu dem Zeitpunkt noch nah gestanden haben, aber im Begriff waren sich davon zu entfernen. Insgesamt weisen die zehn Tracks eine spielerische Vielfalt auf und zeigen mit den zügigen Nummern „The Razor Twist“ und „Race“ das spielerisch nichts verlernt wurde. Doch der Produktion fehlen die fetten Beats und der mitreisende Tiefgang der Anfangstage. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, gibt es nach den zehn Tracks noch eine Zugabe. Hier wurde eine Coverversion der britischen Jungfrauen ausgewählt. Nun ist „Seventh Son of a Seventh Son“ einer der epischen Songs von IRON MAIDEN. Man kann eigentlich den Hut davor ziehen, sich an so einen musikalischen Epos heran zu wagen. In machen Fällen sollte der Hut dort bleiben, wo er ursprünglich gewesen ist. Diese Coverversion ist als völlig misslungenes Experiment einzuordnen, wo sich bei jedem MAIDEN-Fan die Zehennägel direkt aufrollen.

Das sich INFERNAL TORMENT nach dieser Veröffentlichung 1998 anschließend als Band aufgelöst haben, dürfte also nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein. Zum Glück halten heutzutage Bands wie PHRENELITH, TAPHOS, SULPHUROUS oder BEAST die dänische Flagge des Death Metal würdig hoch.

Fazit
INFERNAL TORMENT: Auf die Neuauflage von "Birthrate Zero" kann man gern verzichten.
6
von 15
Zwiespältig
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