Swallow the Sun – 20 Years of Gloom, Beauty and Despair: Live in Helsinki (LIVE)

Albumtitel

20 Years of Gloom, Beauty and Despair: Live in Helsinki (LIVE)

Label/Vertrieb

Century Media Records

Veröffentlichung

30.07.2021

Laufzeit

118:23 Minuten

Genre

Melodic Doom Death Metal

Die Vertonung von unerfüllten Sehnsüchten und treffenden Herzschmerz sind bei den Finnen von SWALLOW THE SUN seit der Gründung vor  rund einundzwanzig Jahren in guten Händen. Diese treffliche Melancholie zieht sich wie ein roter Faden durch die bisher erschienen Alben. So ist die Zeit gekommen diese prägende Gefühlswelt in einem Livealbum umzusetzen. Normalerweise solle im Rahmen einer ausgedehnten Tour durch Europa und Nordamerika zusammen mit den Fans dieses freudige Ereignis gefeiert werden, doch oft kommt es im Leben anders als man denkt. Dank der weltweiten Pandemie wurden diese Pläne auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. „Wir sollten Jubiläumsshows in Europa und Nordamerika spielen“, Sänger Mikko Kotamäki erinnert sich. „Wir haben unsere Europatournee in Finnland im Februar 2020 gestartet und 10 Gigs gespielt. Zwei Wochen später wurde alles abgesagt. Zum Glück haben wir unseren Gig in Helsinki gefilmt und aufgenommen. Jetzt kann es jeder sehen. Damals wussten wir nicht, dass das Filmmaterial oder die Aufnahmen verwendet werden würden für diesen Zweck.“

So ist ungewollt ein Live-Doppelalbum am 26.02.2020 in Helsinki’s berühmten Tavastia Club entstanden. Mit einer satten Spieldauer von knapp zwei Stunden entschädigt es zumindest etwas über die ausgefallenen Liveerlebnisse mit SWALLOW THE SUN. In den achtzehn zusammengetragenen Songs greifen die Finnen durchweg auf viele ihrer Klassiker aus ihrer Discographie zurück. Schon die erste musikalische Doppelpack „The Womb of Winter“ und „The Heart Of A Cold White Land“ tragen den düsteren Mix aus Schönheit und Verzweiflung direkt auf die Bühne. Dabei eröffnen die balladenhaften „Away“ oder „Songs From The North“ eine fantastische Reise durch die unendlichen Weiten der Traumwelt, wo das instrumentale Zwischenspiel „66°50′N, 28°40′E“ nicht fehlen darf. Bei der Definition ihrer melodischen Zusammensetzung aus dem Doom und Death Metal sollte man sich nicht irreführen lassen. Der Grundkonsens im Sound ist durchweg düster, doch entgegen der klassischen Erwartung stirbt SWALLOW THE SUN auf elegante Art und Weise. Das genrebehaftete Growling von Mikko Kotamäki kommt erst im zweiten Teil der Live Performance vermehrt wie bei „Lost And Catatonic“ oder „Empires Of Loneliness“ zum Einsatz. Die Aufnahmen sind klar und sauber abgemischt worden und so fällt es SWALLOW THE SUN leicht eine Brücke aus immer wiederkehrender Spannung, herrlichem Schmerz und intensiver Introspektion vollends zur Entfaltung zu bringen.

Fazit
Die erste Liveveröffentlichung von SWALLOW THE SUN ist ein gelungenes Hörerlebnis der eleganten Art. 
13
von 15
Hervorragend
.