Blood Red Throne – Imperial Congregation

Albumtitel

Imperial Congregation

Label/Vertrieb

Nuclear Blast Records

Veröffentlichung

08.10.2021

Laufzeit

45:53 Minuten

Genre

Death Metal,

Norwegen ist normalerweise Exportweltmeister, wenn es um Black Metal geht. Das es seit gut dreiundzwanzig Jahren auch anders gehen kann zeigen BLOOD RED THRONE. In einer beständigen Regelmäßigkeit erreichen gestandene Veröffentlichungen aus dem Death Metal Lager. Bestens versierte Todesmelodien, wie sie auf den granatenstarken Alben wie „Altered Genesis “ (2005) oder „Come Death“ (2007) gehören ohne wenn und aber in jede gut sortierte Sammlung daheim. Was die Band sich in den verschiedenen Schaffensphasen bewahrt hat, ist der Hang zur spielerischen Genialität. Dabei schrammten sie oft an der frickeligen Kante entlang, ohne dabei über das Ziel hinaus zu schießen. Mit jedem neuen Album ist ein Reifeprozess fortgesetzt worden, der auch mit frischen Blut in der Besetzung zu tun hat; wie es am Mikro seit 2011 mit dem aktuellen Frontmann Yngve „Bolt“ Christiansen der Fall ist. Auf dem nun zehnten Album „Imperial Congregation“ zerpflücken die fünf Norweger thematisch das selbstgerechte Wesen der Menschheit und ihren Drang zur Selbstzerstörung durch Macht, Unwissenheit und Religion.

In dem Atemzug teilt Gründer und Gitarrist Daniel Olaisen mit: “Wir leben nicht in diesem System. Wir haben nicht diese Herdenmentalität. Jeder ist selbst für seine Chancen, Verluste und Erfolge verantwortlich!” Dieses allgegenwärtige Philosophie über die Menschheit selbst liefert der viel gefragten Künstler Marcelo Vasco das passende Artwork. Da wird ein geheimes Treffen von religiöse Anhängern dargestellt, die sich versammelt haben, um neue Gesetze und Verordnung für das allgemeine Fussvolk zu beschließen. Diese Zeremonie wird von zwei hängenden Skeletten oberhalb eingerahmt. “In unseren Lyrics sprechen wir oft über unsere Skepsis gegenüber Religion und der Menschheit im Allgemeinen. Man hat die Wahl zwischen Freiheit oder Tod,” erklärt Olaisen. In diesem komponierten neuen Material, spürt man wie sehr sich BLOOD RED THRONE enthusiastisch damit auseinander setzen. Es fließen die typischen Wiedererkennungsmerkmale mit ein. Zwar nicht mehr so frickelig wie zu früheren Zeiten, doch die zehn Songs sind ausgereift produziert worden. Das Riffing ist im stimmigen Einklang mit den Drumsalven. Songs wie der Opener und gleichzeitige Titeltrack „Imperial Congregation“ oder „Conquered Malevolence“ laden direkt zum ‚headbangen‘ ein. Durch das unverkennbare Growling wird die nötige Würze ins Spiel gebracht und erinnert oft an die guten alten 90’er. So muss Death Metal heutzutage einfach klingen, um die Abrissbirne effektiv ins Spiel zu bringen.

Fazit
Die zehnte Ausgabe von BLOOD RED THRONE ist zeitgemäß und kompromisslos.
13
von 15
Hervorragend
.