Seltar – Autoscopia

Albumtitel

Autoscopia

Label/Vertrieb

No Clean Singing /Casus Belli Musica und Beverina Productions

Veröffentlichung

01.10.2021

Laufzeit

43:07 Minuten

Genre

Atmospheric Black Metal

Irgendwo in den amerikanischen Wäldern von New Jersey verbringt der Künstler Invierno seine Zeit und lässt sich seit sechs Jahren durch Mutter Natur inspirieren. Ob durch das Rauschen der Baumwipfel, wenn der Wind sie streift oder erdverbundenes Rascheln des Laubes, wenn der Herbst sein farbfrohes Spiel inszeniert. Diese Jahreszeit strömt sehr viel Faszination aus, wenn die Wiesen und Wälder in Glanze der unzähligen Farbkombinationen eine malerische Bühne bietet. Diese Anziehungskraft hat allerdings auch seine Schattenseiten. Die Tage werden kürzer und verregneter. Sobald die Sonne hinter dem Horizont versunken ist, rauschen die Temperaturen merklich in den Keller. Tag für Tag nährt sich der eisige Winter und bietet für Jünger des Black Metal einen perfekten Lebensraum. So auch für das Solo Projekt SELTAR.

Im Einklang mit der Natur, wenn keine Menschenseele weit und breit zu sehen ist, breitet sich die melancholische Einsamkeit aus. Auf dem Rücken dieser ergreifenden Empfindung baut sich sechs Jahre nach dem Debüt „Aŕe teike“ nun die Fortsetzung „Autoscopia“ auf. Da im Genre des atmosphärischen Black Metal die jeweiligen Spielzeiten oft den XXL-Charakter besitzen, wurden dreiundvierzig Minuten auf insgesamt vier Stücke verteilt. Genug Spielraum um die sterbende Natur in Töne und Klänge zu verfassen. Im Kern schlägt einem die eiskalte Schwarzmetalfaust entgegen. Eingehüllt werden diese klassischen Doublebass- und Blastbeatsattacken in sehr viel wohlwollende Atmosphäre. Das Riffing klingt vielfältig und zeigt das diese Sparte nicht nur aus einfältiger Monotone besteht und bricht an einigen Stellen gekonnt aus dem eng gestrickten Mutterleib des Black Metal aus. Es bleiben die schönen Passagen beim letzten Track „Regresaré“ im Gedächtnis haften. SELTAR reiht sich bedenkenlos mit „Autoscopia“ bei den Bandgrößen wie ELDAMAR (Norwegen), LUSTRE (Schweden) oder ELDERWIND (Russland) mit ein.

Fazit
SELTAR zeigt mit "Autoscopia" ein sehr angenehmes Kapitel des atmosphärischen Black Metal. Da kann gern ein Ohr riskiert werden.
13
von 15
Hervorragend
.