Stellt euch mal vor: Ihr habt eine Band und seid, mit frischer Platte im Gepäck, voller Tatendrang. Und dann ist alles was Spaß macht verboten, illegal, macht dick oder verstößt gegen irgendwelche Corona-Auflagen. Dann könnt ihr euch entweder eurem Schicksal fügen oder ihr knüppelt, wie SEPULTURA, eine Art Best Of Platte unter Quarantäne-Bedingungen ein. So in etwa entstand „SepulQuarta“.
Da es sich bei den Brasilianern um eine nette Truppe handelt (lediglich juvenile Reibereien auf einer Tour mit SODOM in den 80ern im 20. Jahrhundert des letzten Jahrtausends sind verbrieft), haben sie sich im Rahmen tausender Konzerte ausreichend Kumpels erspielt, um mit dem Muster Band/Hit/prominenter Gast, titelweise wechselnd, eine gute Stunde auf Platte zu bannen. Das klingt dann nicht immer weltbewegend anders als das Original, aber selbst altbekannte Thrasher wie SCOTT IAN oder PHIL RIND können noch genug eigene Trademarks einbringen, um sich abzuheben. DANKO JONES oder DEVIN TOWNSEND klingen ohnehin immer wie sie selbst und schaffen da noch mehr an eigener Note. EMMILY BARRETO, oder das Trio aus FERNANDA LIRA, ANGELICA BURNS und MAYARA PUERTAS sorgen darüber hinaus nicht nur durch ein zweites X-Chromosom für Abwechslung, sondern wüten mit erfrischender Eigenständigkeit durch die jeweiligen Band-Klassiker. Und wer auf PHIL CAMPBELL zurückgreifen kann, um einen MOTÖRHEAD-Song zu covern, der hat eh alles richtiggemacht. Bei den coolen Leuten kommen halt die richtigen Gäste auf die Party.