KOSMODEMONIC – Liminal Light

Albumtitel

Liminal Light

Label/Vertrieb

Transylvanian Recordings

Veröffentlichung

07.05.2021

Laufzeit

45:36 Minuten

Genre

Blackened Doom Metal

Unabhängig von der heutigen Gegenwart, hängt Good Old New York sein Ruf als hartes und gewalttätiges Pflaster noch schwer in den Klamotten. Was vor Jahrzehnten noch bitter grausige Realität gewesen ist, hat sich mittlerweile bemerkenswert ins positive gewandelt. Die berüchtigten Stadtteile wie die Bronx, Brooklyn oder der Central Park sind mittlerweile genauso gefährlich, wie jede andere Großstadt auf der großen weiten Welt. Das der schnelllebige Puls der Zeit inzwischen auch die amerikanischen Millionenmetropole fest in Griff hat ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Menschen nehmen sich kaum noch wirklich Zeit, um sich mit Problemen oder Situationen intensiv auseinander zu setzen. Und so entsteht ein Strudel aus sprunghafter Schnelllebigkeit. Geht man im Leben nur nach den äußerlichen Dingen, zeichnet sich eine permanente und oberflächliche Weltanschauung ab. So auch in der Töne und Klänge. Beurteilt man voreilig die Musik nur nach dem betreffenden Albumcover, entsteht ein unvollständiges und oftmals falsches Bild.

Das beste Beispiel für ein völlig falsches Bild ist „Liminal Light“ von KOSMODEMONIC. Graphisch gesehen wirkt das zweite verstörende Album auf den ersten Blick wie ein Meisterstück aus dem Genre des depressiven Selbstmord Black Metal. Nimmt man sich unabhängig von dem ersten Eindruck Zeit für das Album und lauscht den insgesamt neun Tracks, entsteht ein völlig anderes Bild. Das Quartett hat seine Zelte im Bereich des geschwärzten Doom Metal aufgeschlagen und lässt dabei die Moderne Einzug halten. Da raus entsteht eine schwer zu greifende Materie, die mit Sicherheit nicht für die breite Masse tauglich ist. Versucht man „Liminal Light“ für sich zu entdecken, bedarf es ein weiten musikalischen Horizont zu besitzen. Inspiriert durch eine facettenreiche schwere Kost, mit einer ziemlich düsteren Lebensphilosophie, durchkämt das Quartett die nächste dreiviertel Stunde mit beunruhigendem und psychedelischen Blackened-Doom-Metal. Dabei ruft KOSMODEMONIC die Fähigkeit ab, ein Werk zu schaffen, welches hypnotisch faszinierend und gleichzeitig schrecklich drückend ist. Ist es die avantgardistische Herangehensweise an den extremen Metal oder sind es die verstörten Vocals, die für eine abstrakte Wirkung sorgt ?   Um das Klischee der Zuordnung zu erfüllen, reicht der Spirit an die extravaganten Bands wie den Stoner Doom Landsleuten von YOB oder den französischen YEAR OF NO LIGHT heran. 

Fazit
KOSMODEMONIC zweites Album "Liminal Light" ist ein schwerwiegendes düsteres Dickicht.
10
von 15
Interessant
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