Funeral Chasm – Omniversal Existence

Albumtitel

Omniversal Existence

Label/Vertrieb

Aesthetic Death

Veröffentlichung

02.07.2021

Laufzeit

41:54 Minuten

Genre

Funeral Doom Metal

Oft entstehen die besten Ideen spontan. Die beiden Dänen Morten „Sjaelepest“ Lund (Ex-DEVIL & Ex-KAOS666) und Danny Woe (ALTAR OF OBLIVATION & Ex-WOEBEGONE OBSCURED) haben nicht lange nachgedacht und im Jahr der Pandemie FUNERAL CHASM gegründet. Kaum war die Idee geboren, wurde direkt Songideen entworfen, zusammengetragen und aufgenommen. Dabei ist die erste EP „I“ und die beiden Singles „The Skeleton Secret“ sowie „Mesmerizing Clarity“ entstanden. Wie es im Funeral Doom so üblich ist beherrschen Themen wie Melancholie, Tragödie und Verlust das Genre. „Omniversal Existence“ macht da keine Ausnahme. Knapp fünfzig Minuten Endzeitstimmung sind auf sieben Tracks verteilt worden und bieten dabei die gesamte Bandbreite der Traurigkeit. Auf diesem ersten vollwertigen Werk, sind die Einflüsse von Bands wie FIELDS OF THE NEPHILIM, SISTERS OF MERCY, CELTIC FROST, THERGOTHON oder VANGELIS zu hören. Somit vereinen sich Musikstile aus verschiedenen Richtungen auf „Mesmerizing Clarity“. Lyrisch setzt sich das Duo mit Schlaflosigkeit, Angstzuständen und Depressionen auseinander und nimmt ebenfalls die problematischen Folgen dieser Krankheiten in Augenschein.

„Schlaflosigkeit ist ein alltäglicher Kampf, mit dem man leben muss. Ich bin seit fast 2 Jahrzehnten im psychiatrischen medizinischen System und habe gelernt, mit den Denkmustern umzugehen, die mit Schlafmangel einhergehen. Angst und Depression sind bei weitem die schlimmsten, da sie meine Entscheidungen in Bezug auf die Menschen beeinflussen, die mir wichtig sind. Wenn diese Emotionen ihren Höhepunkt erreichen, habe ich gelernt, dass der effektivste Weg, diese Gedankenschleife zu durchbrechen, darin besteht, mit einem Freund meine Waldhütte zu besuchen und ein paar Zauberpilze zu essen, die mir helfen, weiter in den Abgrund zu stürzen. Ich habe versucht, diese monumentalen Reisen in jedem Song zu beschreiben und was ich dabei gelernt habe. Manchmal bekommt man einfach einen schönen, entspannenden Besuch in einer anderen Dimension, aber manchmal kann man tieferes Wissen über sich selbst erfahren (oft als „schlechter Trip“ oder „Ego-Tod“ bezeichnet) und das ist der Moment, in dem man zuhört und die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln. Zumindest für mich selbst habe ich versucht, das in den Texten zu vermitteln und wie wir die Songstruktur, Melodien und Stimmungen entsprechend arrangiert haben.“

Diese Gedankengänge werden eingängig vom Sound umgesetzt und drücken an vielen Stellen auf die melancholische Tränendrüse. Mal schleppend langsam, dann driftet FUNERAL CHASM auf die schräg klingende Schiene ab, um anschließend brachial zu wirken. Wenn es nicht so traurig wäre, würde man erbarmungslos sich dieser harmonischen Disharmonie voll und ganz hingeben. Experimental wird es nur am Mikro. Frontmann Danny Woe deckt mit seiner Stimme die annehmbaren Höhen und Tiefen ab. Sobald die Oktaven durch die Zimmerdecke gehen, wird es unangenehm. Dadurch entstehen tiefe Risse in der dunklen Klagewand. An dieser Gesangsschraube sollten die beiden Dänen zukünftig noch kräftig drehen.  

Fazit
"Omniversal Existence" hat gutes Potenzial. Doch FUNERAL CHASM sollte sein detailliertes Gesangskonzept zukünftig überarbeiten. 
8
von 15
Durchschnittlich
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