Normalerweise ist Kansas City (Missouri) für sein leckeres Barbecues und seiner Jazz-Vergangenheit bekannt. Auch die zahlreichen Springbrunnen im Stadtgebiet zählen zu den Touristenattraktionen. Und genau aus dieser Stadt stammen die Death Metaller MARASMUS. Die Band kann mittlerweile auf gut vierzehn Jahre zurückblicken, wo in ihrer Discographie neben zwei EP’s zusätzlich die beiden Alben „Mountains of Dead“ (2012) sowie „Conjuring Enormity“ (2015) tummeln. Nun geht es für die Combo mit „Necrotic Overlord“ in die dritte Veröffentlichungsrunde.
Insgesamt zehn Tracks sind auf diesem Album gelandet und präsentieren durchweg den modernen Todesmetal. Der Sound wartet mit ordentlich Gewicht auf und an vielen Stellen zeigt sich die klassische oft gehörte Beständigkeit. Abweichend von der vorherrschenden Brutalität weiß MARASMUS durch eingebaute atmosphärische Elemente, wie jeweils zu Beginn von „Voices of the Wailing Deceased“ und „Archaic Burial Rites“, für Belebung zu sorgen. Das finale „Forsaken Graves of Infant Kings“ ist ein angenehmer Hinhörer. Ansonsten kreist der Dampfhammer konstant durch die Gehörgänge. Selbst wenn die Musik ordentlich aufs Gas drückt, wird dabei nicht auf die melodische Rythmusgitarre verzichtet. Durch die Ähnlichkeit der einzelnen Songs und der durchgängigen Blastbeatattacke, nutzt sich diese Art des Death Metal leider sehr schnell ab.
Bei solch strukturierten Alben, wo alles perfekt runter gespielt wird und jeder Effekt optimal platziert ist, fehlt doch schlussendlich die Individualität. Mit anderen Worten fehlt „Necrotic Overlord“ der eigene Spirit, um aus der grauen Masse von unzähligen Veröffentlichungen der letzten Jahre wirklich hervorzustechen. Spielerisch macht den Jungs zwar keiner etwas vor, doch großartige Veröffentlichungen zeichnen sich schon immer durch eigenen gefestigten Charakter aus.