In der Death Metal Szene wird die Schweiz in den seltensten Fällen im ersten Atemzug genannt. Auch wenn die Alpenrepublik mit den skandinavischen oder amerikanischen Schwergewichten zahlenmäßig nicht mithalten kann, gibt es mit HELLHAMMER / CELTIC FROST, SAMAEL oder die Thrasher CORONER einige extreme Granaten am Start. Auch der Sektor des klassischen Old School Death Metal wurde durch REQUIEM seit mittlerweile vierundzwanzig Jahren besetzt und gehören somit zu der dienstältesten Combo der Schweiz. Unabhängig von diesem langen Bandbestehen hat sich ein anständiges Repertoire an Veröffentlichungen angesammelt. Wenn man sich durch die Discographie der Schweizer hört, ist es schwer vorstellbar das die Schweizer weiterhin zum Geheimtipp der Death Metal Szene zählen.
Alben wie das Debüt „Formed At Birth“ (2003) oder „Within Darkened Disorder“ (2011) sind dabei schon als Highlights zu zählen, wobei der qualitative Maßstab insgesamt hoch liegt. Drei Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „Global Resistance Rising“ geht es nun in die siebte Runde. Thematisch setzt sich die Schweizer Artgenossen auf „Collapse Into Chaos“ mit der geschichtlichen schwierigen Epoche auseinander, die unsere Gesellschaft ihren Stempel intensiv aufdrückt. Menschliche Werte, die kaum noch etwas zählen. Eine Welt, wo der Fortschritt keinerlei Rücksicht nimmt und über Leichen geht. Genau diese dunklen Ansichten sind in den insgesamt zwölf Tracks verarbeitet. Dazu wurden Titel wie „Mind Rape“, „Ivory Morals“, „Mankind Never Learns“, „Fade Into Emptiness“ oder „Only Empty Words Remain“ passend gewählt.
Dabei ist die Produktion schön druckvoll sauber gestaltet. Gemischt und gemastert wurde „Collapse Into Chaos“ vom renommierten Toningenieur V.O. Pulver, nachdem vergangene Alben in verschiedenen Studios, wie Andy Classens Stage One Studio oder dem Iguana Studio in der Nähe von Freiburg, aufgenommen wurden. REQUIEM vertrauen auf bewährte Old School Vibes und verschließen sich dabei nicht der Moderne. Sie liefern das was Death Metal heutzutage ausmacht und kommen auch ohne große Experimente aus.
