Der Australier Tony ‚Dis Pater‘ Parker bewegt sich seit 2007 mit einer traumhaften Sicherheit durch die Felder des ambient Black Metal und blickt heute auf fünf epische Werke. Hinzu kommt die Nummer sechs mit dem verheißungsvollen Titel „Biolume Part 2 – The Golden Orb“. Wem diese außergewöhnlich lange Spielzeit von fast zwei Stunden direkt ins Auge gefallen ist, dem sei gesagt. Es handelt sich um keinen Schreibfehler, sondern um den zweite Teil der Biolume Trilogie, welche 2019 mit „Biolume Part 1 – In Tartarean Chains“ begonnen hat. Vergleicht man seine bisherigen Alben miteinander, ist es also nichts ungewöhnliches ein bis zwei Stunden zu investieren, um diese Zeit mit seinem Soloprojekt zu verbringen. Für ausreichend kosmisch klingende Spielereien ist also gesorgt. „The Golden Orb“ zeigt erneut ein prächtiges Titelbild von Elijah Tamu und erzählt die Geschichte, der majestätischen und sengenden Kraft des Sternenlicht ausgesetzt zu sein, einer brennenden und unerträglichen Hitze, als wäre man in einer Wüste angekettet.
Das epische Konzept ist ein buntes Potpourri. Hier nimmt uns ‚Dis Pater‘ mit in sein breit gefächertes musikalisches Universum. Diese reicht vom pompösen Film Sound, wie beim Auftakt „Dawn Bringer“, über majestätische Aufwartung bei „The Saffron Flame“ bis hin zum verträumten Klängen in „Aurora Burning“. Die zu erwartenden Black Metal Elemente erweisen sich höchstens als äußersten Rockzipfel eines ansonsten eiskalten Genres. Die Vocals pendeln irgendwo zwischen himmelhoch jauchzend bis schwarz metallisch betrübt und bieten dem sakralen teils mehrstimmigen Mönchsgesang eine Bühne. Das Herzstück von „The Golden Orb“ besteht zweifelsfrei aus treibenden Keyboards, die für ein episches Klangerlebnis sorgt. Auffällig ist die ausgewogene Balance zwischen sentimentalen Parts und ausbrechenden epischen Passagen. Durch die glasklare Produktion ist eine faszinierende Reise entstanden, welche nicht nur Anhänger von atmosphärischen Black Metal Ambient aufhorchen lässt.
