PRESSURE begannen ihr Wirken 2018 und setzten sich von Beginn an große Ziele. Sänger Olof Jönsson und Bandboss Simon Forsell strebten ein dreisprachiges Album an, um allen Fans der Band ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln und um „Path Of A Shadow“ zu einem ganz besonderen Konzeptalbum machen. Auch der Bandname wurde bewusst gewählt, denn der Druck des täglichen Lebens, der sowohl positiv, aber auch negativ sein kann, steht im Mittelpunkt des lyrischen Konzepts des Albums, das sich über fast 70 Minuten erstreckt.
Damit wären wir aber beim Punkt. Ein so langes Album braucht einen Spannungsbogen und etliche gute Songs, um den geneigten Hörer bei Laune zu halten. Beide Vorgaben sind leider nicht gegeben. Es beginnt mit dem gesprochenen Titelsong, bei dem ich unendlich lange darauf warte, dass endlich etwas passiert. Dann geht es mit einigen schwedisch gesungenen Titeln weiter, die mich einerseits kompositorisch nicht packen und auch die Stimme des Sängers schafft es nicht, mich in seinen Bann zu ziehen. Sehr dreist ist die Bon Jovi-Adaption des Hits „It’s My Life“. Bei PRESSURE hört der Song auf den schwedischen Namen „Osarbar“ und klingt drei Klassen schlechter. Der Moment des Fremdschämens steht dann bei der Nummer „Komm her“ an. Warum auf Deutsch singen, wenn es nicht sein muss und der Fan am Ende Probleme hat den (inhaltlich sehr bescheidenen) Text zu verstehen? Fragen über Fragen. „Var Är Du Nu“ beweist im Anschluss, dass Hoffnung besteht. Diese Power Ballade weckt bei mir die metallischen Lebensgeister wieder und ich bin bestärkt darin, dass die Schweden in Zukunft doch noch etwas bewegen können. Mit „Path Of A Shadow“ wird dies leider nicht gelingen.