Ein starker Bandname und auf den ersten Blick auch ein solches Artwork! Kriegerartworks gehen doch immer in der Sparte Heavy Metal, oder nicht? Die Belgier mit dem verdammt coolen Namen Scavenger (Aasgeier!) spielten auf ihren 1985er Debütalbum „Battlefields“ forschen Heavy / Power Metal der damals sicherlich wegeweisend war. Leider war 1986 schon wieder Schluß. Die neuen Scavenger sind auch Belgier die in komplett neuer Besetzung mit Sängerin das Erbe seit 2018 weitertragen wollen!
Mit „Battelfields“ schließt sich bei mir jedoch eine Bildungslücke in Sachen Power Metal! Die Belgier haben sicherlich 1985 als einer der ersten Truppen diese Richtung weg vom Hard Rock und Heavy Metal gespielt. Alles analog mit recht kurzen, verdammt knackigen drei Minuten Krachern lassen Scavenger hier eine gute halbe Stunde die Kuh fliegen. Das ist auch 2021 immer noch starker, roher und geradliniger Heavy Metal mit Ohrwürmern der Sorte „Into The Fire“ oder das witzig betitelte letzte Lied „May Ears Are Ringing“. Ich wette viele kommende Acts wurden von Alben wie diesen beeinflusst. Der eigenwillige Gesang von Jan Boeken (leider 2019 mit nur 66 Jahren verstorben) erinnert mich leicht an aktuelle Acts der Sorte Metal Inquisitor.
Das umfangreiche Bonusmaterial ballert die kurze aber tolle Scheibe auf unglaubliche 70 Minuten Laufzeit hoch, was an relativ soliden (vom Sound her) fünf Demosongs von 1982 liegt die anhörbar sind und noch im Hard Rock verwurzelt sind. Damals hieß die Band noch Deep Throat. Die fairerweise als „for fans only“ titulierten fünf Livetracks von 1984 hört man aus Interesse einmal an und lässt es dann wegen dem Sound. Ist halt schon lange her. Auch „blank“, also ohne Bonus wäre „Battlefields“ eine starke Metalscheibe die 2021 sicherlich viele Fans gut unterhalten kann!
