Beim Prog-/Artrock-Projekt von DarWin handelt es sich um den gleichnamigen Gitarristen aus Island, der mit Sänger Matt Bisonette eine echte Granate am Start hat und sonst bei seinen bisherigen zwei Alben mit vielen verschiedenen bekannten und unbekannten Musikern gearbeitet hat. Mein Kollege Thorsten Dietrich hat seine letzte Platte „DarWin 2-A Frozen War“ hier schon rezensiert und einiges dazu geschrieben. Als Co-Produzent und Mitmusiker steht mit Drummer Simon Phillips (u.a. Toto) jedenfalls ein echter Superstar in der Namensliste.
Jetzt also die 3. Scheibe, schlicht mit „Unplugged“ betitelt und mit „eisigem“ Coverartwork versehen, also schon irgendwie typisch isländisch. Es handelt sich jedoch nicht um ein reines Akustik-Album, sondern um einen Hybriden aus Akustik und symphonischem bzw. orchestralen Elementen.
Alle Lieder waren schon mal auf einer Special Version der o.g. zweiten Scheibe enthalten, der Künstler wollte sie aber auf diese Weise noch einmal veröffentlichen, was auch absolut ok ist. Einige der Songs sind instrumental und mit dem Chamber Orchestra London sowie dem Reykjavik Streichquartett aufgenommen, wie z.B. „Rise“, „Escape The Maze“ oder „Last Chance“, während „Slowly Meeting“ oder „One Horizon“ im herkömmlichen Sinne unplugged und mit dem Sänger präsentiert werden. Alles klingt jedenfalls sehr bombastisch und der Melodic-Prog-affine Zuhörer wird quasi automatisch in den Bann gezogen. Mit „Another Year“ in einer hübschen Acapella -Version zeigen die Künstler, wie anspruchsvoll und gleichzeitig locker Art Rock bzw. progressive Musik sein kann. Leider ein arg kurzes Hörvergnügen, dafür ist die CD bzw. Download zu EP-Preisen dementsprechend günstig zu erwerben.