CULTED – NOUS

Albumtitel

Nous

Label/Vertrieb

Season of Mist

Veröffentlichung

26.02.2021

Laufzeit

63:40 Minuten

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Das ‚Online-Projekt‘ CULTED ist in seiner vierzehnjährigen Bandgeschichte ein kleines Phänomen. Der schwedische Frontmann Daniel Jansson hat die 3 anderen Bandmitglieder aus Kanada bis dato nie persönlich getroffen. Da macht sich die ungeahnten Seiten des Internets bezahlt. Unabhängig von der räumlichen Distanz blicken CULTED in ihrer Historie neben 2 EP’s nun auf ihr drittes Studiowerk „NOUS“

Das Quartett nimmt uns direkt bei Opener mit in ihr breitgefächertes Angebot aus diversen Stilen, die in ihr Album einfließen. „Lowest Class“ ist ein schräger Beginn wo die verzerrten Vocals in Vordergrund rücken. Klassische Sludge Melodien werden vom schleppenden Schlagzeugtönen begleitet. Nach dem interessanten Anfang stimmen sich die einzelnen Instrumente ausgiebig bei „Lifers“, wobei der Spannungsbogen zur Dunkelheit intensiv aufgebaut wird. Ein fettes elektronisch durchmixtes Soundgebräu schlägt einem entgegen mit  keifenden und bedrohlichen Vocals besetzt. Spirituell können CULTED ebenfalls. Der doomlastige „One Last Smoke“ ordnet sich in die Slowpart Schublade ein, und erzeugt das Bild von ausgestoßenem Rauch, dem man gedankenversunken nachschaut, wie er sich nach und nach verflüchtigt, bis er gänzlich verschwunden ist. Leichte Melancholie entsteht in „Ankle Deep“ durch das Einsetzen der Akustikgitarren. 2 Minuten später ist damit Schluß. Eine massiv intensive Vocal setzt ein und drängt einen immer weiter in das nebelige Moor, um dort für immer spurlos zu verschwinden.

Ist nun der Zeitpunkt erreicht, wo das Jenseits von einem Besitz ergriffen hat ? „Black Bird“ wirkt anfangs so beruhigend, und vermittelt das Gefühl nur noch in Zeit und Raum zu existieren. Es stürzt ein schräger Mix an Tönen, die ihren Ursprung in den Tiefen des Black Metal inne haben. Wispernde Stimmen folgen, die unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. So beschwörend beginnt „Opiate the Hounds“, wo ansonsten nur die Akustikgitarre zu hören ist. Eine Standortbestimmung des eigenen Dasein ist mittlerweile nicht mehr mit irdischen Maßstäben zu messen. Chorähnlicher Gesang erfüllt den Hintergrund. „Maze“ plätschert zunächst vor sich idyllisch hin, bevor treibende Riffs einsetzen und sich einen bemächtigen. Die lauernden Black Metal Vocals strahlen eine fesselnde Wirkung aus. Hier paart sich die Sludge Gitarre mit dem aufdrehenden Bass zu einem gelungenen Duett. Bei „Crown of Lies“ steht zunächst der Einsatz des Synthesizer im Mittelpunkt, bis nach gut 3 Minuten sich die Akustikgitarre und das Schlagzeug die Klinke in die Hand geben.

Beim vorletzte Track auf „NOUS“ entsteht zunächst ein Spannungsbogen, welcher sich in schleppenden Schlägen entlädt. Eine finstere erdrückende Stimmung macht sich bei „The Grid“ breit, die sich in einem experimentellen Doom Metal niederschlägt.
Evtl dient der Song zur Einstimmung auf das grande Finale. Die britischen Experiment Pioniere GODFLESH stehen Parte mit „Crush My Soul“ vom 94’er „Selfless“ Album. Stimmungstechnisch ist die Version eher als Anhängsel zu sehen, als das es wirklich in das Konzept von „NOUS“ passt.

Fazit
"NOUS" ist eine gute Abwechslung in Dickicht des Genredschungel. Kann man mal ein Ohr riskieren.
10
von 15
Interessant
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