GODSEND – IN THE ELECTRIC MIST (RE-RELEASE)

Albumtitel

In the Electric Mist (Re-Release)

Label/Vertrieb

Petrichor Records/Napalm Records

Veröffentlichung

19.03.2021

Laufzeit

52:39 Minuten

Das im Laufe der 90’er Jahre viele bestehende Bands ihren bisherigen Stil verändert haben, um mit dem damaligen Trend mithalten zu können, ist ja verständlich. Dabei sind viele Alben produziert worden, die heutzutage unter ferner Liefen abgehakt und vergessen in staubigen Truhen im Keller vermodern. Das ist oft das gescheiterte Ergebnis, seinem ursprünglichen Stil nicht treu geblieben zu sein.

Dann wurde auch Bands gegründet, die stilistisch keinen Heimathafen besitzen. Hier wird dann einfach alles was einen gerade in den Sinn kommt musikalisch raus gehauen. Unzählige Bands, die sich dann direkt wieder auflösten oder ein wenig durchgehalten haben. Bestes Beispiel sind die norwegischen GODSEND. Was sich Dan Swanö bei den Alben für die Band gedacht hat, bleibt sein wohlbehütetes Geheimnis. Im Zeitraum von 1993 bis 1997 erschienen insgesamt 3 Studioalben. „In the Electric Mist“, welches 1995 erschien, wird nun als Re-Release erneut aufgewärmt auf die Menschheit losgelassen.

GODSEND selbst bezeichneten ihren Stil als Doom Metal. Was unter klassischen Untergangs Metal bezeichnet wird, davon ist „In the Electric Mist“ meilenweit entfernt. Der Opener „Down Upon You“ ist stilistisch noch wohlwollend dem Genre zuzuordnen. Dann hört es aber auch schon auf. „Nobodys Home“ klingt wie ein Song der RED HOT CHILI PEPPERS. „Life must go on“ ist ein besseres Schlafmittel, was im Radio gespielt wird. Der vierte Track „In the Bitter Waters“ schlägt stilistisch wieder in einer ganz andere Richtung aus. Hier kommt eine verzerrte Gitarre zum Einsatz, was die bisherige Albumstruktur wieder völlig über den Haufen wirft. Da wir gerade beim stilistischen Freiflug durch die Genrelandschaft sind, schließt sich „‚Clarion Call“ nahtlos an. GODSEND klimpern auf Akkustikgitarren im Countrystil den Song runter. 

Was hatten wir bisher noch nicht ? Ach ja, eine schlechte Version eines Stoner-Grunge Mix, was die Norweger in „Voyage in Oblivion“ bestens präsentieren. Melancholisch schließt sich „The Sun Will Shine Again“ als eines der wenigen hörbaren Tracks an, das allerdings von ‚Per Morten Kjöl‘ Gesangskünsten sauber in den Sand gesetzt wird. Genauso „Lost“ wie der Track hängt man mental irgendwo im freien Raum ab.  Wahnsinn, das sich GODSEND dann doch dran erinnern, eine Doom Band zu sein. Zumindest ist der Beginn von „Under Silver Linings“ sehr düster, bei dem Rest schleppt sich die vorhandene Zeit händeringend ins Ziel. Zum Ende hin noch eine Ballade gefällig ? Na klar, ein sattes knapp 6 minütiges Schlaflied, was einen zum Ende hin plötzlich aufschrecken lässt. Hier knallt eine E-Gitarre in die beruhigende Stimmung direkt rein. Das an dieser Stelle ein optimales Ende gewesen wäre, dabei belassen es GODSEND einfach nicht. Nein, die Norweger legen noch eben Mal so ihren längsten Track von „In the Electric Mist“ nach. Ein überflüssiger groove belasteter rockiger Stonertrack, bei dem man das Ende förmlich herbei sehnt.

Fazit
Es gibt Alben, die sollten besser in einer Kiste im Keller eingemottet bleiben !
3
von 15
Erbärmlich
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