SADISTIC DRIVE – ANTHROPOHAGY

Albumtitel

Anthropophagy

Label/Vertrieb

Eigenproduktion /Blood Harvest Records (Vinyl)

Veröffentlichung

26.02.2021

Laufzeit

27:59 Minuten

Bei der Definition des Albumtitel „Anthropohagy“ von SADISTIC DRIVE aus den finnischen Gefilden, welches sich über die Jahre zu eine bösartigen Brutstätte des Extrem Metal entwickelt hat, wird hier das Essen von menschlichem Fleisch durch andere Menschen behandelt. Im Klartext eine schicke Umschreibung des Kannibalismus. Bereits 2018 deutete ihr erstes Demo „Street Cannibal Gluttony“ auf die musikalische Sezierung hin. Um so weniger überraschend ist es, das sich SADISTIC DRIVE mit dem Gore und Kadavergestank auf extreme Weise auseinandersetzen. Bereits Mitte 2020 wurden zehn pathologische ‚Angelegenheiten‘ als Debüt bereits über Headsplit Records auf Kassette und von La Caverna Records auf CD veröffentlicht. Ab dem 26.02.2021 wird nun die Vinylfraktion mit voller blutiger Breitseite via Blood Harvest Records befriedigt.    

Wenn man sich „Anthropohagy“ hingibt, erhält man genau das, was zu erwarten ist. Chaotisches Gemetzel mit Knallmerkmalen. Gutturales Knurren hat einen hohen Stellenwert in den Tracks und füllt den sprichwörtlichen Kelch nur mit Schleim und Körperteilen. Eine offensichtliche Liebe zum Horror füllt die Lücken, während Körpergeräusche, Schreie und Samples einen überfluten und das Gefühl entsteht, das einige Songs miteinander zu einem rohen Fleischklumpen verschmelzen. Bei dieser bluttriefenden Wucht überrascht das Riffing. Es klingt ziemlich prägnant und nicht so schlampig wie es der Fall sein könnte. Darüber hinaus spielt sich keiner dominant in den Vordergrund, was den Kannibalismus erheblich fördert. Der dröhnende Bass von Jusa Janhonen – (Bloodscape) und das Schlagzeug von Jesse Räsänen (Maniac Abductor) kombinieren sich bestens, um die Leadsarbeit von Matti Kolehmainen und den Gesang von Niklas Heiskanen (Coffincraft) tatkräftig zu unterstützen. Als herausragende Tracks fallen hier „Body Part Puzzle“ dem Skalpell zum Opfer. Nach erfolgreichem Verspeisen der SADISTIC DRIVE Leckerbissen, stellt sich genau dieser Track als tödlichste Injektion heraus. Während „Neurosyphilitic Lunacy“ einen dazu auffordert mit seinen abgehackten Gliedmaßen zu pogen, löst „Worm-Eaten Abomination“ das meiste zucken eines besudelten Torsos aus und hinterlässt weitere eiternde Wunden. In extremen Katastrophen, wo keine Nahrung vorhanden ist, greift das nackte Grundbedürfnis des Fressens um zu überleben. Ganz nach dem Vorbild der wandelnden Untoten auf Erden, wenn kein Platz mehr in der Hölle ist !!   

Das gezeichnete Artwork paart eine beste Mischung aus dem Kultactionfilm „Mad Max“ und einem x-beliebigen Feinschmecker des B-Movie Splattergenres. Je öfter man sich das Plattencover ansieht, des so mehr makabere Details kommen zum Vorschein.

Fazit
"Anthropophagy" ist eine kranke, blutige und schleimige totale Death Metal-Verderbtheit.
11
von 15
Gut
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