SULLEN GUEST – CHAPTER III

Albumtitel

Chapter III

Label/Vertrieb

Eigenproduktion / Eigenvertrieb

Veröffentlichung

25.02.2021

Laufzeit

44:51 Minuten

„Will You Greet the Sullen Guest as an Old Friend?“ Bereits 2015 stellen uns die litauische Death Doomer SULLEN GUEST diese Frage in Form ihrer ersten EP. Nach diesem Lebenszeichen wurde im März 2018 mit „IIIIXXI“ ein klassisches Death Doom Metal Album veröffentlicht, was alle Facetten dieser beiden kombinierten Genres in seiner düsteren Bösartigkeit durchschimmern ließ. Diese klangliche Folter, die den langsamen, melodischen und depressiven Weg ebnet, wird nun durch das dritte Kapitel in ihrer Bandhistorie ergänzt. 

„Chapter III“ heißt das aktuelle Werk, welches am 25.02.2021 das Licht der Welt erblickt und beinhaltet knapp eine dreiviertel Stunde Spielzeit, dessen Ausrichtung sich in traurig umwickelten Melodien des Todes präsentiert. Das litauische Quintett sendet auch hier erdrückende Wellen von Riffs, Trommelschlägen und Knurren durch ihre unschuldigen Instrumente. Stilistisch erinnert das zweite Album an eine Mischung aus den dänischen Doom Vertretern SATURNUS und den Amis EVOKEN, mit einer zusätzlichen Priese Death Metal. Das Themen wie die Zerbrechlichkeit des Lebens, der Schmerz der Seele, die Schocks des Lebens und des Todes den Haupteinfluss für den DOOM METAL darstellen ist für die Bands des Genre immer wieder gefundenes Fressen.

„Nothing Will Be Forgotten“ eröffnet das Album. Es beginnt mit langsamen Gitarren, Bass und Schlagzeug sowie einem Einstieg des gutturalem Gesangs. Die rar gesäten Melodien der Leadgitarre zu Beginn, lassen einen gleich in Schmerz, Einsamkeit und anderen Emotionen versinken. Nach der Halbzeit wird an Geschwindigkeit zugenommen und mischt sich mit vorhandener wütender Trauer.  „Dewfall“ beginnt mit einem sich schneller bewegenden Riff und galoppierenden Trommeln. Der Track verlangsamt sich und verschanzt sich hinter eine Wand der Klage. Der Gesang von Mykolas „Maledictus“ Alekna nimmt im zweiten Teil eine besonders wütende Wendung mit schweren, gewichteten Riff-Schlägen. Gefolgt von „Mortal Chord“, einem kürzeren Song des Albums, welcher linearer komponiert wurde. Sehr schleppend gemächlich steigt einem „Footprints“ ins Gehör. Hier kommen schwere Riffs zum Einsatz, die einen fetten Songrahmen erschaffen. Der Gesang rutscht neben gesprochenen Worten zum Teil in die krächzende Ecke des Death Metal ab, was dem Song eine eigene Note verleiht.

Dunkle Parts der Leadgitarren tragen einen durch „Limbionic Perdition“ und beinhalten einen mystisch angehauchten Mittelteil, welcher mit einem muskulösen Klangfinale um die Ecke kommt. Ein sattes Gitarrenspiel leitet „Samsara“ ein. Wie Schläge treffen einen die Töne, und die unterschwelliges Verlangen seine Emotionen freien Lauf zu lassen wächst. Gegen Ende nimmt die Geschwindigkeit und Schwere einen direkten Kurs in die völlige Trostlosigkeit. Alles hat ein Ende. Auch „CHAPTER III“ schreibt sein letzten Zeilen. „October Lullaby“ öffnet die Tür in die Welt der manifestierten Melancholie. Dieser finale instrumentale Stück entlässt einen in die kalte Realität, aus der wir nun knapp eine dreiviertel Stunde geflohen sind. 

Fazit
"Chapter III" erreicht spielerisch die emotionale Seite einer Persönlichkeit.
11
von 15
Gut
.