Mit MALICE DIVINE erscheint ein Soloprojekt des Talentes Ric Galvez in der Welt des Metal, welcher an der Yorker Universität Torontos einen Abschuss in Musik erfolgreich absolviert hat. Neben diversen lokalen Bands sammelte er unter anderem bei der melo. Black-Death-Kapelle ASTAROTH INCARNATE und der melo Death-Power-Metal Band PRIMALFROST (Liverauftritten) an der Gitarre Erfahrung. Doch dies reichte Ric Galvez auf Dauer nicht mehr. Er wollte nicht nur als Leadgitarrist bekannt werden, sondern sein Traum einer vollständigen eigenständigen Karriere auf die Beine stellen. Dieser Traum wurde nun umgesetzt und sein Soloprojekt MALICE DIVINE wurde ins Leben gerufen.
Mit einem andächtigen Zupfen der Seiten einer Akustikgitarre leitet Ric Galvez sein selbst betiteltes Soloprojekt ein. Diese akustischen Einlagen werden an einigen Stellen des Albums immer wieder zu hören sein. Begleitet wird der Kanadier von Dylan Gowan sessional an den Drums. Bei MALICE DIVINE wird großen Wert auf die richtige und intensive Behandlung seiner verschiedenen Seitenintrumente gelegt. Das klingt einerseits nach spielerischer Leichtigkeit, als auch nach einer intensiven Leidenschaft für gute musikalische Handarbeit. Er bedient sich an den verschiedenen Perlen, die in den verschiedenen Metal Genres zu ernten sind und arbeitet sie gekonnt in seine Philosophie ein. Schnell ertappt man sich dabei, das die komponierte Mischung bestehend aus annähernden Hymnen in Soloform und treibenden Parts, einem die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Trotz der Einhaltung seines Stils, langer Songs, die selten unter 5 Minuten-Marke liegen, und dem Mixing-Jobs, der etwas klinisch ist (insbesondere bei den Drum-Sounds), verfällt man doch dazu dieser Art des melodic Black Death Metal etwas abzugewinnen. Auch diese zusätzlichen Verzierungen seiner melodiösen Hingabe sind Teil der Gleichung der Riff-fokussierten DISSECTION Verehrung, wie unschwer herauszuhören ist. MALICE DIVINE kreiert Songs, die sich halb so lang anfühlen wie sie wirklich sind und genau wissen, wie lange ein Riff gespielt werden muss, bevor ein Lead hinzugefügt, das Tempo geändert oder ein Solo gespielt wird. Jedes hörbare Riff erscheint individuell gestaltet und extrem aufpoliert zu sein, wobei Songs wie „Quantum Manifestation“ und „Triumphant Return“ auf diesen treibenden Riffs basieren, welche auf einem späteren IMMORTAL Album der Ära Abbath sich bestens eingereiht hätte.
Seine Texte sind inspiriert von Psychologie, Spiritualität und Wahrsagerei sowie von persönlichen Erfahrungen, insbesondere solchen, bei denen Hindernisse und Nöte überwunden werden, wobei die daraus resultierenden Verse als eine Form der Ermächtigung verwendet werden.Die Blau- / Lila-Töne des Covers, welche von Pzychopart entworfen wurde, und die klare abgerundete Produktion machen die Einflüsse für das Projekt von Anfang an sehr deutlich. Das Album hat von vorne bis hinten einen sehr einzigartigen und fokussierten Zweck. Als Manko darf hier erwähnt werden das Ric Galvez auch im Gesangsbereich überwiegend eine gute Präsenz bietet, doch an einigen Stellen mit seinen Vocals etwas übertreibt. Ansonsten wäre es ein rund um gelungenes Album.