EDOMA – IMMEMORIAL EXISTENCE

Albumtitel

Immemorial Existence

Label/Vertrieb

Petrichor/Napalm Records

Veröffentlichung

12.02.2021

Laufzeit

44:06 Minuten

Im Laufe der Schreiben von den einzelnen Reviews reist man gedanklich von Heimat zu Heimat der einzelnen Bands. So auch in diesem Fall, wo es nach „Mütterchen“ Russland; genauer nach St.Petersburg, geht. In diesem Zusammenhang stellt sich die generelle Frage, welche russischen Metal Bands bekannt sind und hierbei einem atok in den Sinn kommen. Russland ist schließlich flächenbezogen das größte Land der Erde. Da fallen einem die beiden Slam-Brutal-Death Combos KATALEPSY & ABOMINABLE PUTRIDITY aus Moskau und die Brutal Death Metal Band ACT OF GOD aus Prim ein. Danach verließen einen die spontanen Einfälle. Klar kann hier das Internet für ausreichende Antwort sorgen, doch dies ist nicht im Sinne des Erfinders. Um diese Wissenslücke ein wenig zu schließen, wenden wir uns der Black- Death Metal Band aus St.Petersburg zu. EDOMA wurde 2017 gegründet. Die 4 versierten Metalheads schlossen sich Ende 2019 im Studio ein, um ihre erste Platte aufzunehmen. Nach vielem werkeln und dem berühmten Feinschliff sind schlussendlich neun Tracks auf „Immemorial Existence“ gelandet.  Eine grau unterlegte Bergkette bildet das Herzstück des Artwork. Zu ihren Füssen verstreut sind unzählige menschliche Skelettknochen und Schädel zu sehen. Ein simples aber passendes Cover zu dem hier vorherrschenden frostkalten EDOMA Sound.

Ein spannungsgeladenes Intro „Gates“ geleitet einen durch die sich öffnenden Pforten in die Welt des Permafrostes. Mit „Herald of Death“ wird nicht nur ein Sound erzeugt, sondern auch ein innovatives als auch aufregendes „Gefühl“ vermittelt. Das massive Soundgerüst lässt großartige rund 45 Minuten Vorfreude entstehen. In Teilen erkennt man hier NECROPHOBIC Einschläge heraus. Bei dem selbstbetitelten dritten Track „Edoma“ entsteht eine hasserfüllte unüberwindbare Dichte, wo die beiden Äxte ihr blutiges Werk vollbringen und von Pavel Kurakens Basseinsatz präsent unterstütz wird. Mit einem leichten Augenzwinkern ist die Namensgebung des vierten Tracks „Northern Heart“ zu interpretieren, welches den ein oder anderen IMMORTAL Fan aufhorchen lässt. Dieser Track strukturiert sich allerdings durch die immense Schwere von Rhythmusgitarren, welche mit dem Bass verschmelzen, um einen einsamen Sound in der in der Tradition des Death Metal zu erzeugen. Hier erfüllen höchstens die Vocals von Pavel Kurakin die Erwartung eines astreinen Black Metal Songs. Kommen wir nun zu  „Depletion of Faith“, welcher bereits seit 29.12.2019 per Youtube Video vorveröffentlicht wurde. Hier befinden wir uns direkt auf dem Deck eines Schiffes, welches dem eiskalten Wind ausgesetzt ist. Nach dieser frischen Briese erklingt die Gitarrenarbeit im Stil des schwedischen Elchtodes. Dieses Lied schreitet mit einem Grad an Energie voran, der sowohl immens als auch intensiv ist. 

„Labyrinth Of Torment“ – Der sechste Album-Track beginnt mit einem bedrohlichen, wenn nicht „geräumigen“ gruseligen Sound, der fast einem wehenden Wind ähnelt, der etwa zwanzig Sekunden lang anhält. Die Musik wird schnell interessant, zeigt sich abwechslungsreich und das Gitarrensolo ist ungewöhnlich melodisch und emotional anregend.  Der nächste Song variiert im Stil zwischen Momenten des traditionellen Metals und Momenten des klassischen Black Metal. In den letzten Augenblicken von „Last Hours“ erzeugen die Bass- und Rhythmusgitarren den rhythmischen Klang schlammiger Füße, die unter starken Schmerzen, sich vergeblich aus dem düsteren verschlingenden Moor versucht zu befreien. „Demons Of Eternal Twilight“ – öffnet sich eher wie traditioneller Metal in Form von Death Metal – geht aber in die doppelte Auswahl einzelner Gitarrenseiten über, die im Black Metal so weit verbreitet sind. Die grimmige Gesang spuckt einem hier direkt vor die Füsse. Nun wird „Permafrost“ in Angriff genommen. Nach einem Moment des Black Metal-Gitarrenspiels verbinden sich Gitarren und Rhythmus-Sektion zu einem traditionelleren Metal-Riff. Treibend nährt sich im sehr rockig daher kommenden Sound seinem würdigen Finale. 

 In den fortgeschrittenen Zeiten des Black und Death Metal kommen hier automatische Vergleiche zu den Szenegrößen BELPHEGOR oder  BEHEMOTH in den Sinn, wenn die Neulinge aus St.Petersburg ein Debüt auf die Menschheit loslassen. An der ein oder anderen Stelle auf „IMMEMORIAL EXISTENCE“ ist der Spirit der genannten Szenegrößen gegenwärtig. Doch hier orientieren sich EDOMA anhand ihrer kalten und grimmigen Melodien eher an den Black/Death Heronen NECROPHOBIC. 

Dank dieses gelungenen Debüt schließen EDOMA unsere Wissenslücke, wenn es um russische Metal Bands geht.

Fazit
Ein stimmiges Debüt der Russen, welches sich Fans von NECROPHOBIA geben sollten.
10
von 15
Interessant
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