Wir befinden uns in einem uralten Raum, wo der Staub als Zeichen der Zeit sich niedergelassen hat. In der Ecke dieses Zimmers, welches schon bessere Tage hinter sich hat, spielt ein antikes Grammophon. Die verstaubt klingen Klavierklänge, die von dort zu vernehmen sind, kratzen dermaßen, das einem Vinylliebhaber das Herz schmerzt. Diese historische Einleitung entfesselt nach dem letzten Klavierklängen eine wahre Schwarzmetal Hölle. Mit „Rope and Hammer“ beginnen MISOTHEIST ihr kaltes Werk, welches klassische Kälte in spielerischer Black Metal Manier ausstrahlt. Nach diesem zerstörerischen Auftakt folgt „Benfactor of Wounds“, der in seiner melodie belasteten eisigen Kälte versucht Besitz von einem zu erlangen. Mit Hochgeschwindigkeitspassagen, welche die Düsterheit Norwegens präsentiert, rauscht der zweite Track eher an einem vorbei. „Act of Flesh“ ein 16-minütiger Koloss beginnt mit diversen quietschenden Geräuschen, die neben zeitweise einsetzenden Bass übergehen in den Sog des schwarzen Abgrundes. Hier fallen bei genauem Hinhören einige technische Detail auf, welche eher dem Industrial zuzuordnen sind.
Auch nach einigen Hördurchgängen ergibt sich stehts das selbe Bild. „For the Glory of your Redeemer“ ist einerseits roh und besessen. Anderseits fehlt nach dem vielversprechenden „Rope and Hammer“ die hier produzierte Wucht, bei „Benfactor of Wounds“ & „Act of Flesh“. Das ist sehr schade, da MISOTHEIST über gutes Potenzial verfügt, welches am qualitativen Gesamtsound spürbar ist. Gegenüber dem selbst betitelten Debüt, haben die Norweger ihren räudigen Kellersound abgelegt, was allerdings im Genre des Black Metal zweischneidig zu sehen ist. True Black Metal Fans bevorzugen in der Regel den beschriebenen Kellersound, nur um hier die bekannte Klischeekeule auszupacken.