Die Experimental Extrem Metaller CHAOS ECHOES aus Frankreich veröffentlichen mit „Ecstasy With The Nonexistents“ ein Livealbum. So weit nichts besonderes, da fast jede andere Band ebenfalls Liveauftritte in ihrer Discographie vorweisen kann. Bei CHAOS ECHOES hingegen ist anzumerken, das die Band sich 2019 bereits aufgelöst hat. Rund 2 Jahre nach dieser Auflösung noch eine Liveperformance zu veröffentlichen, kommt einem nicht so häufig unter die Finger.
Mit dieser 8-Track-Veröffentlichung, welche rund 54 Minuten dauert, zeigt sich eindrucksvoll, das dies französische Quintett zurecht als Experimental eingestuft war. Die musikalischen Einflüsse reichen von anfänglichen Glockenspielen, die direkt einladen dem letzten Live Spektakel beizuwohnen, bis hin zu nicht endenden Duett zwischen Rhythmusgitarren und dem Schlagzeug. Die angeschwärzten Spontan-Sounds drücken die rohen Emotionen auf leidenschaftliche und teils aggressive Weise aus. Dröhnende Gitarren, welche den vorhandenen Raum mit ihrem Sound einnehmen, während kraftvolle Trommeln über sie krachen und Sie unerbittlich von der Säule zum Pfosten schlagen. Die Stimme ist so intensiv durchdringend und erwirkt den Effekt, als wenn der Gehörgang mit Schmirgelpapier blutig bearbeitet wird. Neben den reißenden Parts, finden sich auch einige Ruheoasen auf dem Album, um den Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Gesamtatmosphäre welche hier erzeugt wird, lässt direkt das Gefühl vermitteln am Rande eines Abgrundes zu stehen. Ein Schritt nur weiter und der unausweichliche Sturz in den tief dunklen Wahnsinn ist vollzogen. Bei dieser Veröffentlichung greifen CHAOS ECHOES auf die Tracks ihrer 2019’er „Remains“ Compilation zurück. „Ecstasy With The Nonexistents“ ist ein brillantes Angebot aus dem Sektor des experimentellem Metal, mit Tendenzen zum Death Metal und Black Metal. Es ist immer wieder lohnenswert in die Welt des Undergrounds einzutauschen, um an diesem phantastischen Ort neue unglaublich klingende Sounds für sich zu entdecken.
Nach diesem genussvollen Hördurchgang, fällt mit Sicherheit auf, das ein wichtiges Element auf dem Album fehlt. Richtig: das Publikum. Zu keinem Zeitpunkt ist hier Beifall, Zwischenrufe oder Hände klatschen zu vernehmen. In Kombination mit der aktuellen außergewöhnlichen Zeit, wo Live Erlebnisse dieser Art nicht möglich sind, ist zumindest eine logische Erklärung.