Gibt es mittlerweile bei den diversen Subgenres auch Kiffer-Black-Metal ?
Diese Frage stellt sich automatisch beim Betrachten des Artwork vom zweiten Studioalbum der Schweizer HÅN. Handelt es sich um einen bekifften Ziegenbock, oder atmet er wirklich die beschriebene Leere ein? Da dies nicht wirklich beantwortet werden kann, wird sich nun der Musik zugewandt.
Bei dem beschaulich komponierten instrumentalen Intro scheint das genussvolle Ziehen an einer sagen wir mal Wasserpfeife mit eingebaut zu sein. Dies wird nun unkommentiert gelassen. Gut, weiter im Programm, der Titeltrack schüttet klassische moderne Black Metal Utensilien aus. Tiefschwarz und treibend, wie es unzählige Male von anderen BM Bands produziert wird mit keifendem Klargesang von Frontmann Gnist. Highspeedtempo wird bei „Olethrus“ groß geschrieben. Hier drücken die Schweizer elegant aufs Gaspedal ohne das der Rhythmusgitarren Einsatz zu kurz kommt.
„Enter An Eternal World“ produziert einen klirrend-kalten schwarzen Stahl. Der „Goatmoon“ nimmt etwas an Fahrt ab, ist allerdings seitens der Melodielinien der Axtfraktion eingängig zu hören. HÅN zeigen sich somit auch von ihrer melodiösen Seite. Der 6 Titel von „Breathing The Void“ plätschert im einheitlichen Stil vor sich hin. Somit fällt „Asterion“ eher unter die schwächeren Parts. „Dissent“ zieht ein ähnliches Strickmuster auf und hier fehlt ein klassischer Aufhänger, welcher im Gedächtnis hängen bleibt. „Lost Souls“ schaltet in die bekannten Spähren des Schwarzmetal wieder hoch, wo giftige Vocals zum Einsatz kommen, doch auch nach mehrfachen Durchläufen zündet der Song eher weniger.
Der finale Track „Salvation“ fällt zunächst durch die sehr rocklastigen melodiösen Parts der Äxte komplett aus dem bisherigen Konzept. Hier werden moderne Postrock/Shoegazing Elemente präsentiert. Diesen Song hätten sich HÅN besser sparen sollen. „Breathing The Void“ wurde bei Liquid Aether gemixt und gemastert.
HÅN – BREATHING THE VOID
Fazit
Ein Album mit viel Licht und Schatten. Die ersten Songs mit starker, klassischer Black Metal Präsenz. Die 2. Hälfte fällt durch zu viel Melodie eher ab.