Großes Stühlerücken bei The Dead Daisies! Vor einiger Zeit stiegen Sänger John Corabi und Bassist Marco Mendoza aus, beide wurden nur von einem Musiker dem sehr bekannten Sänger und Bassisten Glenn Hughes (Black Country Communion, Ex-Deep Purple, u.a.) ersetzt. Jetzt kurz nach der Veröffentlichung des wirklich gelungenen neuen Albums “Holy Ground” ist auch noch Drummer Deen Castronovo ausgestiegen. Von einer richtigen Band kann man da halt nicht sprechen. Die toten Gänseblümchen deren Bandnamen auf dem Cover so toll gezeichnet worden sind die Spielwiese des 66 Jahre alten Gitarristen und Geschäftsmannes David Lowy dessen Familie zu den reichsten Leuten Australiens zählt! Ich denke der Mann hat sich mit Gründung der Truppe 2012 einen Rocktraum erfüllt. Qualitativ ist die neue Scheibe schon echt gut, was bei den tollen Musikern auch kein Wunder ist, oder? Die Texte stammen von Hughes, die Musik von der ganzen Band laut Booklet. Das hat Hand und Fuß, rockt mächtig und würde auf den Bühnen dieser Welt sicherlich fantastisch funktionieren. Gerade Hughes tönt zeitlos, kräftig und verdammt hungrig. Der Mann ist 70, Hammer! Die Produktion drückt, ist transparent und viele Lieder wie der Titelsong, das ebenso treibende “Bustle And Flow” hätten anderen Genrekollegen sicherlich gerne an Bord. Eine Hobbyband klingt definitiv anders! Die Herren hier wollen es wissen! 10 Lieder zwischen drei und vier Minuten lassen keine Langeweile aufkommen, gut Humble Pies “30 Days In A Hole” hätte ich nicht unbedingt gebraucht, da gefallen mir einige Albumsongs besser. Balladen gibt es quasi auch nicht, wenn man von der abschließenden sieben Minuten Nummer Far Away” absieht die sich am Ende etwas in Sachen Härte und Geschwindigkeit in eine wilde Jamsession steigert, abgefahren! Hier wird nicht „geschmalzt“.
Beinharte Corabi Fans werden das sicherlich anders sehen, aber diese Scheibe ist echt mächtig und zeigt, dass mit The Dead Daisies auch 2021 zu rechnen ist! Hoffentlich bleibt die Truppe aber jetzt in der Besetzung zusammen…
