Torus – Damsel

Albumtitel

Damsel

Label/Vertrieb

Eigenproduktion/Eigenvertrieb

Veröffentlichung

22.01.2021

Laufzeit

45:48 Minuten

In einer Zusammenrottung von Despoten, Pyromanen, Nörglern, Klugscheißern und Cholerikern fällt unser Redaktionskollege Marc Fischer eher durch Ruhe und Besonnenheit auf. Dass er auch anders kann, stellt er als Sänger von TORUS unter Beweis. Ruhe und Besonnenheit strahlen seine Vocals nämlich keinesfalls aus. So ist das Debüt der Magdeburger Neo-Thrasher denn auch reichlich lautstark geraten.

Produziert wurde der Erstling namens „Damsel“ von Lars Rettkowitz (FREEDOM CALL) und gemastert von Achim Köhler, der unter anderem auch schon mit AMON AMARTH und ACCEPT zusammengearbeitet hat. Nicht zuletzt daher rummst das Machwerk denn auch ordentlich. Auch die beiden Sechssaiter, bedient von Lu und Dan, sorgen dafür, dass ordentlich was aus den Boxen donnert. Zwar durchgekreuzte ein gewisses Virus die Releasepläne des Quintetts, weshalb man das jetzt in Eigenleistung erledigt, aber der neue Schule Thrash Metal, der mich immer wieder an MACHINE HEAD zu „The Blacking“-Zeiten und danach erinnert, dürfte einige Labelbosse in ihren vollklimatisierten Büros aus den dick gepolsterten Lederottomanen schrecken lassen (man wird ja wohl noch träumen dürfen…). Ob man die Faszination der Herren für christliche Märtyrerinnen nun teilt oder nicht, das Konzept sich mit jedem Song einer von ihnen zu widmen ist zumindest bemerkenswert. Und wenn da dann noch fies groovende Brecher wie „Margaret“ oder dynamische Ohrwürmer wie „Catherine“ bei rauskommen, lass ich mir das gerne gefallen. Schöne Idee auch das epische „Lilith“ an den Abschluss zu setzen. Vor allen Dingen, da hier die bereits erwähnten Gitarren nochmal besonders zur Geltung kommen.

Fazit
Der Klang fett wie Hühnersupppe, kompositorisch und handwerklich ausgereift und ein interessantes Konzept. Auch ohne die Kollegenbrille geht hier der Daumen hoch.
11
von 15
Gut
People try to contain things by putting them into categories. I don't.