Seit mehr als drei Jahrzehnten spalten und einen die Kanadier von VOIVOD die Szene. Spalten, weil es zwischen glühender Verehrung und offenkundiger Überforderung wenig an Reaktionen gibt, einen in dem Sinne, dass, egal ob Bewunderer oder Ignorant, jeder irgendwie froh ist, dass es die eigenwilligen Herren noch immer gibt.
Rechtzeitig zum Ende eines an Konzerten armen Jahres 2020 hauen VOIVOD mit „Angry Machines – Live“ noch einen Konzertmitschnitt raus. Man beschränkt sich dabei lediglich auf die Laufzeit eines Silberlings. Was bei der untenstehenden Tracklist fast zwangsläufig dazu führt, dass man den ein oder anderen Track vermisst. Festgehalten wurde der Auftritt beim Quebec City Summer Fest 2019.
Es ist aber auch nicht die Setlist, oder die Interaktion mit dem Publikum oder schlicht ein vermeintliches Spektakel, das auf der Bühne dargeboten wird, was die Faszination der Platte ausmacht. Vielmehr ist es die schon fast aufreizende Lässigkeit, mit der die Band das komplexe Material darbietet. Es grenzt schon fast an Demütigung, wenn man Zeuge wird, wie entspannt und locker hier zu Werke gegangen wird bei Songs, bei denen sich manch andere schon bei maximaler Konzentration Knoten in die Arme spielen würden. Durch diese zur Schau getragene Lockerheit wird obendrein auch noch offenkundig, dass die Songs trotz des Anspruchs auch durchaus noch als konventionelle Rock Songs funktionieren. Eine weitere Erkenntnis: Je öfter man „The End Of Dormancy“ hört, desto offensichtlicher wird das Hitpotential des Stücks. Ihr merkt schon: „Angry Machines – Live“ macht Freude – und diese werden wir an VOIVOD hoffentlich auch noch lange haben.
1. Post Society (07:50)
2. Psychic Vacuum (04:31)
3. Obsolete Beings (04:47)
4. The Prow (03:24)
5. Iconspiracy (05:21)
6. Into My Hypercube (05:24)
7. The End Of Dormancy (07:48)
8. Overreaction (05:11)
9. Always Moving (05:07)
10. Fall (06:38)
11. The Lost Machine (05:42)
12. Astronomy Domine (07:26)
13. Voivod (04:42)