Ob das selbstbetitelte Album, dem Gott des Bandnamens geweiht, wirklich das Beste von GWYDION ist, vermag ich nicht zu beurteilen, doch die Band selbst kündigt das zu ihrem 25-jährigen Bestehen an und lässt die Erwartungen somit etwas in die Höhe schnellen. Pagan Metal aus Portugal ist ja nun doch etwas exotisch behaftet, aber der 6er veröffentlicht konstant Album um Album und eifert Szenegrößen wie Ensiferum oder den Schweizern Eluveitie nach. Ich höre stellenweise auch ein bisschen Pertness heraus, nämlich dann, wenn es die Band schafft auf den Punkt zu kommen und Melodie und Härte gekonnt verbindet. Dass eine Scheibe über eine Stunde andauert, ist heute wieder seltener geworden. Wenn, dann muss sie auch dauerhaft fesseln und da liegt etwas das Problem von „Gwydion“. Vom Sound her ballert die Scheibe richtig gut, ein paar griffige Riffs fetzen aus den Boxen, aber die eine oder andere Nummer ist am Ende auch verzichtbar und klingt kopiert. So entstehen ein paar Längen, wobei ich generell aber auch starke Momente sehe. Der Titelsong beginnt etwas verhalten und startet dann gegen Ende so richtig durch. Den wählt man nach einem Durchlauf nochmal an.
Insgesamt ist „Gwydeon“ kein Album des Monats, könnte für die Zielgruppe aber eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Katalogs sein. Fans der Truppe dürfen ohne Zweifel zugreifen.