SÓLSTAFIR – ENDLESS TWILLIGHT OF CODEPENDET LOVE

Albumtitel

Endless Twillight Of Codependent Love

Label/Vertrieb

Season Of Mist/Soulfood

Veröffentlichung

06.11.2020

Laufzeit

61:03 Minuten

Ob man jetzt jedes Album von SÓLSTAFIR abfeiert oder nicht, man muss den vier Isländern einfach zugestehen dass sie eine immense Entwicklung seit „Í Blóði Og Anda“ gemacht haben. Vom Viking/Black Metal hin zu Postrock, und dabei den Fankreis stetig erweitert. Respekt und Hut ab, dass schafft nicht jede Kapelle zwischen Idaho und Itzehoe. Und selbst auf dem nun neuen Album „Endless Twillight Of Codependet Love“ gibt es wieder eine Vielzahl an Details und Kleinigkeiten zu entdecken. Wobei SÓLSTAFIR in gewisser Weise wieder einige Elemente aus der Vergangenheit aufgenommen haben, die gerade auf der letzten Scheibe „Berdreyminn“ doch sehr vermisst wurden.
Das man Melancholie mit derartig viel Abwechslung darstellen kann hat wirklich einen gewissen Seltenheitswert. Und das meine ich durchaus ernst, denn wer eine Scheibe mit einem 10 Minuten Song eröffnet, in dem schon so derart viele unterschiedliche Elemente verarbeitet werden dass es nur so kracht, geht davon aus dass das Album sich damit schon erschöpft hat. Nur um dann mit dem dritten Lied „Rökkur“ zu entdecken, dass „Endless Twillight Of Codependet Love“ gerade erst angefangen hat!
Der musikalischen Variabilität will Frontmann Aðalbjörn Tryggvason in Nichts nachstehen und gibt sich alle Mühe sich der Atmosphäre anzupassen. Aber meiner Meinung nach schießt er da zum Teil etwas über das Ziel hinaus, beim Schauspielern würde man wohl vom „overacting“ sprechen.Nicht immer passt sein Geschrei und/oder Geheule auch zum passenden Song. Aber das ist dann auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt eines ansonsten wirklich beachtlichen Albums. Mit „Endless Twillight Of Codependet Love“ liefern SÓLSTAFIR ein Album ab, mit dem man sich eine ganze Zeit beschäftigen kann. Und was in Sachen Neuausrichtung der Band ein wundervolles Beispiel dafür abliefert, wie man seinen Wiedererkennungswert beibehält und trotzdem neue Elemente in seine Musik einfließen lassen kann.

Fazit
Post Rock aus der obersten Schublade von SÓLSTAFIR, die wieder einmal beweisen wie innovativ die Skandinavier sind!
13
von 15
Hervorragend
Not everyone likes Metal - Fuck them!!!