1987, als EVILDEAD in Los Angeles aus der Taufe gehoben wurden, waren große Teile von uns sicherlich noch nicht einmal auf der Welt. Seitdem knüppeln sich die fünf Kalifornier fröhlich durch die Heide und produzieren dabei feinen Thrash Metal. Dass die Diskographie nicht umfangreicher ist, liegt schlicht an der Tatsache, dass zwischenzeitlich für mehr als anderthalb Jahrzehnte Funkstille herrschte und anschließend erst einmal andere Problemchen zu regeln waren, eher man das reanimierte Thrash-Monstrum wieder auf die Menschheit loslassen konnte.
Schade, denn „United States Of Anarchy“ belegt, dass auch zwischenzeitlich durchaus mit qualitativ ansprechenden Outputs hätte gerechnet werden können. Ihr wollt euch auf den aktuellen Stand bringen, wie EVILDEAD heute tönen? Ich empfehle auch den „Napoleon Complex“ – der beste Beleg dafür, dass die Band seit 1987 auch nichts verlernt hat. Wunderbarer 80er Ami-Thrash inklusive Gangshouts und weiterer Gimmicks, der sicher nicht nur in meinen Gehörgängen verfängt. Jetzt kann man sich tiefgründiger eruieren, wieso EVILDEAD nicht antiquiert klingen, obwohl Sound, Themen und Optik knallhart 80er sind – vielleicht sind die Umstände heute einfach wieder deutlich näher an denen von damals, als sie es zwischenzeitlich waren. Spielt aber auch keine Rolle, denn „United States Of Anarchy“ klingt dadurch, nicht zuletzt dank des wohligen Retro-Covers, unglaublich frisch. Wenn euch mein Geschreibsel noch nicht überzeugt hat – „Blasphemy Divine“ dürfte genügen – und Erinnerungen wecken an Slayer zur Zeit der Gründung von EVILDEAD, was ja auch nicht der schlechteste Maßstab ist.
