Als ob die momentane Corona-Situation für die Aufrechterhaltung von Kontakten nicht schon schwierig genug wäre, steht eine Band wie THEM zusätzlich vor dem Problem eine globale Truppe zu sein, für die eine Tour unter normalen Umständen schon schwierig genug zu organisieren ist. Doch die moderne Technik macht es möglich, dass Aufnahmen an verschiedenen Orten getätigt werden können, um sie am Ende zu einem gelingenden Ganzen zusammenzufügen.
Denjenigen, die die Band bereits kennen, sei gesagt, dass es einen dritten Teil der Geschichte um KK Fossor gibt, die allerdings mit dem letzten Stück „Finis“ nun definitiv zu ihrem Abschluss kommt. Dazwischen gibt es altbewährtes von THEM, allen voran das geniale Schlagzeugspiel von Angel Kotte. Selbst wenn ihr normalweise kein Ohr dafür habt, es wird euch auffallen, wie er sein Drumset auf technisch versierteste Art verprügelt. Das ist stellenweise atemberaubend. Darauf aufbauend, spielen sich die Gitarren in höchster Geschwindigkeit die Bälle zu und sorgen immer wieder für die passende Atmosphäre der jeweiligen Handlung, die sich gegen Ende immer mehr zuspitzt. Troy Norr sorgt mit seiner charismatischen Stimme für die Spannungsbögen und passt sie der jeweiligen Situation wie gewohnt auch in hohen Lagen an. Beim Songwriting steht man dem starken „Manor Of The Se7en Gables“ in nichts nach und versucht erneut abwechslungsreich zu bleiben, die Thrash-Trades der Band aber nicht zu vernachlässigen. Nach dem launigen Intro „Diluvium“ startet die Mission von KK Fossor und seinem Diener Remsen, den versteckten Körper von Mary Hawthorne aus Salem wegzubringen, mit dem brettharten „Age Of Ascension“. THEM wussten aber schon seit dem ersten Album, dass eine kommerzielle Nummer als Single den Verkauf durchaus ankurbeln kann und so darf das eingängige „Free“ diese Rolle auf „Return To Hemmersmoor“ übernehmen. Der eigentliche Abräumer erfolgt direkt im Anschluss mit „Field Of Immortality“, einem bandtypischen Song, der sich der Story atmosphärisch bedingungslos anpasst und die Errichtung eines Altars beschreibt, der eine Auferstehung ermöglicht. Schön schaurig, mit einem Killerrefrain.
Wer auf theatralischen Heavy Metal steht, bei der das Textblatt ebenso wichtig wie die Musik ist, darf sich weiterhin bei THEM gut aufgehoben fühlen. In diesem Bereich gibt es zwar einen King, der allerdings seit Jahren seine Regentschaft nicht hat manifestieren können. Von daher ist das weltweit zusammengesetzte Sextett momentan die Nummer eins in dieser Spielart.