SPELLBOOK sind eine weitere Band, die ihren 70er-Einschlag nicht verleugnen, aber es mühelos schaffen Tradition und Moderne zu vereinen. Spätestens beim zweiten Song „Black Shadow“ fällt die stimmliche Ähnlichkeit von Sänger Nate Tyson mit dem jungen Ozzy Osbourne auf. Somit wäre ein weiterer Orientierungspunkt gegeben, was die Ausrichtung des Vierers aus Pennsylvania angeht. Sieben Songs hat die Band auf Platte und CD gebracht, wobei der Closer „Dead Detectives“ ein progressiver Longtrack ist, der sich vom Rest der Scheibe ein wenig unterscheidet. Vor ihm stehen das schneidige „Onimous Skies“, das mit einem schweren Sabbath-Riff versehene, doomige „Not Long For This World“ und das wundervolle epische Klangspiel „Amulet/Fare The Well“, das es nur auf CD in der langen Version gibt. Die LP-Käufer müssen sich mit einer gekürzten Fassung begnügen. Ich kann über „Magick And Mischief“ nur Lob und gute Worte ausschütten, denn die fetten Gitarren begeistern mich ebenso wie der volle Sound und das liebevolle Songwriting, das nicht nur abwechslungsreich ist, sondern auch detailverliebt.
Den Kennern der Szene sei gesagt, dass SPELLBOOK vorher unter dem Banner WITCH HAZEL musizierten, deren drei Werke Schatzsuchern bekannt sein dürften. Schwer zu sagen wo das Cruz Del Sur-Label immer wieder diese verdammt geilen Bands ausgräbt, aber auch SPELLBOOK passen in den Katalog der Griechen wie die Faust auf das metallische Auge. Eine Scheibe zum Genießen und Träumen.