CANEDY ist die Band vom Manowar-Drummer der Frühzeit Carl Canedy, der auch seit Ende der 70er bei den legendären The Rods die Stöcke schwingt. Danach arbeitete Canedy als Songwriter und produzierte unter anderem Bands wie Anthrax, Helstar oder Exciter.
Komplettiert wird die Gruppe von Tony Garuba (b), Charlie Russello (g) und Mike Santarsiero (voc). Stilistisch gibt es klassischen US Metal, der nicht antiquiert klingt, sondern durch moderne Produktions-Elemente aufgepeppt wird. Das ein oder andere Schlagzeug-Schmankerl hat sich Carl Canedy nicht nehmen lassen. Da horcht man automatisch sofort auf, weil es eher ungewöhnlich ist, dass die Trommel aus der Reihe tanzt. Mit Mike Santarsiero verfügt die Band über einen ausdrucksstarken Sänger, der die Songs sehr ambitioniert umsetzt und eine tragende Säule der Band ist. Die Nummern laufen ordentlich rein, verfügen aber nicht alle über die Qualität, die es braucht, um in der Szene nachhaltig wahrgenommen zu werden. Dazu benötigte es noch mehr Songs wie den Titeltrack „Warrior“, bei dem für mich vom Einstieg bis zum Gitarrensolo alles stimmt. Ein Höhepunkt der Scheibe ist das treibende „Out For Blood“, bei dem Carl sein ganzes Können zeigt und die Truppe aus dem Background mächtig antreibt. Die lässt sich gerne darauf ein und serviert den Fans eine geile Metal-Perle. Auch das unaufgeregte „The Prize“ glänzt nach ein paar Durchläufen wie eine Goldmünze, die man zuerst von dreckiger Erde befreien muss. Ein kleiner, aber ganz feiner Song.
Carl wird CANEDY mit seinem Namen und seiner Vergangenheit sicherlich einigen Fans die Kaufentscheidung erleichtern, doch ob das insgesamt reichen wird sich in der Szene zu behaupten, wird man sehen.
