Damien LeVeck dürfte wirklich nur eingefleischten Horrorfans ein kleiner Begriff sein, da er bislang lediglich mit einigen Kurzfilmen auf einschlägigen Festivals aufgefallen ist. Darunter war auch sein beitrag „The Cleansing Hour“ aus dem Jahr 2016, den er nun unter dem gleichen Titel als Langfilm adaptiert hat. Bei uns erscheint dieser Film unter dem Titel „Exorzismus 2.0“, ein Titel der in meinen Augen eher etwas abschreckt, weil er schlicht nicht so wirklich wertig klingen mag. Die Story dreht sich um Max und Drew, die ein Geschäft daraus gemacht haben im Internet live inszenierte Exorzismusfilmchen zu zeigen, in denen Max als unechter Priester den bösen Dämonen zeigt, wo der Bartel den Most holt. Als eine Darstellerin ausfällt, steigt kurzerhand Drews Verlobte Lane als Besessene ein, und das Unheil nimmt seinen Lauf! Lane ist nämlich wirklich von einem Dämon in Beschlag genommen, und die beiden Jungs werden von nun an mit dem wirklichen Bösen konfrontiert, vor allen Zuschauern im Internet…
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich seit der Sichtung von Friedkins „Exorzist“ damals als Kiddie von Filmen mit dieser Thematik fasziniert bin. Natürlich gibt es gute und jede Menge mittelmässige bis schlechte Vertreter dieser Zunft, also war ich gespannt, wie das mit „Exorzismus 2.0“ denn aussieht. Trotz der Tatsache, dass LeVeck neu im Spielfilmbereich ist, hat er hier aber wirklich mehr als ordentliche Arbeit geleistet. Er hat es vermieden altgewohntes einfach neu aufzukochen, und liefert hier eine zackige und durchaus spannende Alternative zum etwas angestaubten Thema ab. Das liegt einerseits daran, dass er durchaus auf einiges an grafischen Effekten setzt, andererseits hier ohne den gewohnten Part des echten Geistlichen auskommt, der dann die Gebetsorgie einleitet. Auch der Humor kommt in Ansätzen nicht zu kurz, ohne albern zu wirken oder zu viel des Guten zu sein. Jump Scares kommen auch nicht zu kurz, und fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Das Einflechten der modernen Medien klappt auch aus einem Guss, und was bleibt ist sicherlich kein Streifen der frei von kleinen Mankos daherkommt. Dem geneigten Genrefan bietet „Exorzismus 2.0“ aber definitiv eine unterhaltsame Zeit! Die Bildqualität ist ordentlich, da aber alles sehr düster und dunkel gehalten ist, werden etwaige Details natürlich des Öfteren weggeschluckt. Der Ton ist gut geworden, und nutzt die räumlichen Möglichkeiten passend aus, im Bonusbereich findet man leider nur den Trailer.