Der deutsche Regisseur Patrick Vollrath dürfte bislang nicht vielen ein Begriff sein, allenfalls für seinen oscarnominierten Kurzfilm „Alles wird gut“ aus dem Jahr 2015. Nun ist Vollrath mit seinem Spielfilmdebüt zurück, und konnte für sein Werk „7500“ auch gleich namhafte Darsteller verzeichnen, dazu aber später mehr. Tobias Ellis soll als Co-Pilot einen Airbus A-319 unter Pilot Michael Lutzmann nach Paris fliegen. Auf dem Nachtflug ist auch Tobias Lebensgefährtin Gökce als Stewardess mit an Bord. Anfänglich läuft alles noch normal, man wartet auf Passagiere, der Flug beginnt, doch dann wendet sich die Szenerie und der Flug wird zu einem Albtraum für alle Beteiligten. Islamistische Terroristen kapern die Maschine und wollen ins Cockpit. Nun ist es an Tobias die Situation unter Kontrolle zu halten, während hinter der Türe zum Passagierraum drei Extremisten die Insassen samt Gökce als Geiseln haben…
Trotz der recht simplen Geschichte möchte ich zur Geschichte nicht mehr verraten, da dies sonst natürlich etwas an Spannung herausnehmen würde. Vollrath schuf mit „7500“ (so lautet auch der internationale Code für eine Flugzeugentführung) einen Thriller, der schnörkellos und direkt auf das vorbereitet, was man dann insgesamt 90 Minuten zu sehen bekommt: Die Entführung der Maschine, allerdings nicht wie gewohnt, sondern nur aus Perspektive des Cockpits als Spielstätte. Den Passagierraum kriegt man im Grunde fast nur durch die interne Überwachungskamera zu sehen, womit „7500“ natürlich auch massiv auf den Schultern von sehr wenigen Darstellern liegt. Zwar ist das Ganze durchaus ziemlich vorhersehbar, Spannung kommt aber doch genug auf, um den Zuschauer bei Laune zu halten. Das liegt auch an den Darstellern, denn immerhin konnte Vollrath Joseph-Gordon Levitt als Tobias Ellis verpflichten, wohingegen aber auch Aylin Tezel, Omid Memar oder Karlo Kitzinger ihre Sache gut machen. Alles in allem erfindet „7500“ das Subgenre um Flugzeugentführungen nicht neu, trotz der ungewöhnlichen Perspektive, für ein Regiedebüt ist er aber wirklich ein beachtenswerter, kleiner Streifen geworden! Bild- und Tonqualität der Blu-ray sind gut (mit Abstrichen natürlich durch die Kamerabilder im Cockpit), im Bonusbereich finden sich noch sechs kurze Featurettes.