Wie nähert man sich idealerweise der Besprechung der Platte einer legendären Band? Im vorliegenden Fall sprechen wir immerhin von den Cro-Mags. Also einer Band, die bereits mit „The Age Of Quarrel“ vor über dreißig Jahren den Sound entscheidend prägte, den wir heute als Hardcore kennen. Seit den Urzeiten mit dabei ist Gründungsmitglied Harley Flanagan, dem Lemmy im Traum erschien und befahl, die Cro-Mags wieder zum Leben zu erwecken. Da hört man ja dann mal besser drauf. Trotz dieser Begleitumstände gibt es nur eine richtige Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Auch Legenden starten bei Null. Aber keine Sorge – es wird verdammt weit nach oben gehen.
Die ersten drei Songs der Platte kennen wir schon von der grandiosen „Don´t Give In“ EP und sie verlieren auch nach dem tausendsten Hören nichts von ihrem Reiz. Nächstes Highlight der Platte ist „No One´s Coming“ – ein straighter Hardcoreknüppler allerfeinster Kajüte, der zum Ende mit Percussions noch eine ungewohnte, aber durchaus passende, Ergänzung erfährt. Anschließend gibt es mit „Ptsd“ direkt die nächste Nummer, die das Herz erfreut, denn nicht nur das Intro erinnert erfreulich an „We Gotta Know“. „Two Hours“ wiederum lässt mit ungewöhnlichen Vocals aufhorchen, während „Between Wars“ zeigt, dass die Cro-Mags auch rein instrumentale Stücke beherrschen. „There Was A Time“ ballert dann den Deckel auf ein grandioses Album drauf und zurück bleibt die Erkenntnis, dass auch „In The Beginning“ den Hörer mit voller Wucht in die Seile schickt.