Nanu? Eine unveröffentlichte Edguy Scheibe aus demn seligen Endneunzigern? Nein! Das sind die Schweden Mad Hatter, erst 2017 gegründet und wahrscheinlich große “Alice im Wunderland” Fans. Das zweite Album der Skandinavier hat wie das Debüt ein nettes, wenn nicht gar besseres Artwork und heißt “Pieces Of Reality”. Melodischer, Keyboard getränkter Power Metal mit einem Gesang der sehr an den jungen Tobi Sammett erinnert bekomme ich hier äußerst charmant, leicht roh und unbekümmert präsentiert. Das Ganze kommt 2020 natürlich etwas altmodisch, aber mit viel Herzblut daher. Da Edguy heute schon lange nicht mehr so tönen spricht diese Scheibe sicherlich viele alte Fans an und auch Euro Power Metal Fans der 90s. Hier gibt es keine epische Longtracks, progressive Lieder oder viele Balladen. Ab und an gibt es ein paar ruhige Passagen, aber eine tolle Ballade oder ein akustisches Stück hätte der Scheibe vielleicht auch gutgetan? Egal, die fetten Chöre sind recht toll.
Mad Hatter sind auf jeden Fall auf einem guten Weg, brauchen jedoch etwas Eigenständigkeit und Abwechslung.
