Conception – State Of Deception

Albumtitel

State Of Deception

Label/Vertrieb

Conception Sound Factory

Veröffentlichung

03.04.2020

Laufzeit

39:19 Minuten

Die norwegischen Melodic-Prog Metaller Conception habe ich in den Neunzigern gerne mal gehört. Als deren Sänger Roy Khan(tatat) im Jahre 1998 bis 2011 zu den Amerikanern Kamelot ging, waren Conception quasi Geschichte nach vier Alben. Kurz gab es wohl mal eine Reunion für ein USA Konzert auf dem Prog Power Festival 2005. Khan blieb wegen gesundheitlichen Problemen, man sprach von Burnout lange dem Mikrofon und dem Musikbiz fern. 2018 gab es eine erste EP, 2020 folgt nun mit “State Of Deception” ein Comebackalbum.
Die Band tritt in der letzten Besetzung an, also die Musiker die für Conception stehen, die Lieder wurden zu 90% von Sänger Roy Khan und Gitarrist Tore Ostby geschrieben. Das sehr Midtempo-lastige Material erinnert mich eher an ruhige Kamelot Lieder von der Machart, auch natürlich wegen Khans Stimme als an eine Scheibe wie “Parallel Minds” (1993). Das gilt auch für das dunkle Artwork. Der Proganteil war sicherlich nie sehr hoch, aber hier ist der kaum für mich vorhanden. Produktion, Umsetzung und der starke Gesang von Khan sind natürlich klasse, aber ich habe mir hier einfach viel mehr erwartet! Auch die Kollaboration mit Amaranthe Sängerin Elize Ryd bei “The Mansion” passt da ins Bild. Warum biedern sich Conception denn so sehr dem Kamelot Style an? Klar war Khan lange der Sänger der Multi-Kulti Truppe aus den USA, aber die haben meiner Meinung nach mehr Ohrwürmer als Conception hier auf dem Album. Ich muss aber gestehen, dass die Ballade “The Mansion” zu den besseren Liedern gehört. Das leicht psychedelische “Of Raven And Pigs” passt zum Beispiel gar nicht zum Rest der Lieder und hat einen hohen Nervfaktor. Allgemein ist mir hier halt auch zu viel Symphonic Metal Bombast in die Lieder verbaut worden. Für ein Comeback ist die Scheibe nach so langer Zeit auch etwas kurz geraten, wenn man bedenkt das ein Lied wie “Feather Moves” schon 2018 veröffentlicht wurde.
Das ist jetzt kein Verriss und Khan Fans die auf die Kamelot Schiene abfahren werden das Album sicherlich mögen, aber unter dem Banner habe ich mir etwas anderes erhofft!

Fazit
Netter Symphonic Metal im Kamelot Fahrwasser mit sehr gutem Gesang, aber wenig Conception!
9
von 15
Solide
"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)