Die Truppe aus Speyer ist eine verlässliche Größe im pfälzischen Heavy Metal und ich erinnere mich rückblickend sehr gerne an den Dreher „Divine Intervention“ aus dem Jahr 2008, als ich zum ersten Mal mit PALACE in Berührung kam. Wenn eine Band den dauerhaften Support für U.D.O.-Touren verdient hätte, dann wären es PALACE, die sich musikalisch immer treu geblieben sind und genau in dieser traditionellen Spielrichtung ihre Heimat haben. Der wuchtige Opener „Force Of Steel“ gibt die metallische Marschrichtung vor, von der in der Folge keinen Millimeter abgewichen wird. „Soulseeker“ ist ein Stampfer, der für die Bühne geschrieben wurde und dort seine Wirkung noch mächtiger entfalten wird. Von der Geschwindigkeit her kratzt „Bloodstained World“ die Grenze zum Speed Metal, was tempomäßig für eine gelungene Abwechslung sorgt. Harald Piller ist mit seiner Reibeisenstimme das Erkennungsmerkmal der Band, die nach dem Ausstieg von Jason Mathias momentan als Trio agiert und sich von Produzent Kai Stahlenberg und Micki Richter (Atrocity) Hilfe an der Leadgitarre für „Reject The System“ geholt hat. Der Eingangssatz der Promo-Beigabe, dass raue Zeiten ein raues Album erfordern, ist leider an Aktualität nicht zu überbieten. Vor ein paar Wochen dachte man bei diesen Worten noch nicht an einen Killer-Virus. Wann der angesprochene „Reject“ des Systems wieder kommen wird, können wir momentan nicht sagen, doch mit PALACE gelingt es sich eine drei Viertelstunde Ablenkung zu verschaffen. Wenn Harald „Hail To The Metal Lord“ brüllt, dann brüllt man automatisch mit, in der Hoffnung, er möge über uns kommen und uns retten.
Über zehn Songs ziehen PALACE ihren klassischen Teutonenstahl durch, haben wie immer ein paar richtig gute Nummern am Start, aber auch den ein oder anderen Mitläufer. Wer die Band bereits kennt, weiß was ihn erwartet und alle anderen die von Accept und Dirkschneider nie genug bekommen können, finden hier ordentlich geschmiedeten Stahl.
