Wishbone Ash-Coat Of Arms

Albumtitel

Coat Of Arms

Label/Vertrieb

Steamhammer/SPV

Veröffentlichung

28.02.2020

Laufzeit

58:57 Minuten

Die britische Band Wishbone Ash gilt ja gemeinhin als Erfinder des Twin-Gitarren-Sounds und genießt bei vielen mittlerweile Legendenstatus! Okay, der Weggang von Martin Turner vor vielen Jahren spaltete die große Fangemeinde in zwei Lager. Das Gründungsmitglied, Songwriter, Bassist und Sänger war ja einige Zeit unter dem Banner Martin Turner`s Wishbone Ash unterwegs, was ihm gerichtlich seit 2013 untersagt wurde. Hätte er seine Band Ashbone Wish genannt, wäre vermutlich nichts passiert…Scherz! So ähnlich war das ja auch bei Barcley James Harvest der Fall, allerdings gibt es von denen ja immer noch zwei Versionen, was ich ehrlich gesagt ziemlich albern finde. Wie tief müssen die Gräben zwischen erwachsenen Menschen wohl sein, damit es so weit kommen kann? Egal, ich schweife ab, zurück zu Wishbone Ash, bei denen mit Sänger/Gitarrist Andy Powell das einzig verbliebene Ur-Mitglied immer noch an Bord ist. An seiner Seite steht seit 2017 der junge Gitarrist Mark Abrahams, der die für den WA-Sound so wichtige zweite Klampfe bedient.

Im Vergleich zum Vorgänger „Blue Horizon“ aus dem Jahr 2014, das ja vorwiegend Material von fremden Komponisten enthielt, wurden die neuen Songs Gottlob wieder von Andy Powell selbst geschrieben, wobei ihm genannter Mark Abrahams mit Rat und Tat zur Seite stand. Es handelt sich bei Coat Of Arms also wieder um ein „echtes“ Wishbone Ash-Album. Klar, an das beste Album aller Zeiten, nämlich „Argus“ aus dem Jahr 1972 kommt auch „Coat Of Arms“ logischerweise nicht heran, man darf aber nicht vergessen, dass Wishbone Ash damals einen anderen, epischeren und mitunter progressiven Stil bevorzugten. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass die aktuellen Songs schlechte Musik wären, ganz im Gegenteil. Als gut abgehangene, melodische Rockmusik darf ich die Platte bezeichnen, bei denen die grandiose Gitarren-Arbeit im Vordergrund steht. So z.B. bei „Empty Man“, das durch den Akustik-/Stromgitarren-Mix im langen Solo beeindrucken kann. Ruhigere Klänge gibt es ebenfalls zu lauschen, wie mit dem wunderschönen „Floreana“ oder „It`s Only You I See“etwa bewiesen wird. Aber am stärksten hört sich die Band meiner Meinung nach bei den rockigen Stücken wie „Too Cool For AC“ oder dem feinsinnigen und mit sozialkritischem Text unterlegten Opener „We Stand As One“ an. Und die Gesangsleistung des Frontmanns kann sich nach der über 50 Jahre andauernden Karriere immer noch hören lassen! Schön, dass es diese Gruppe noch gibt und dabei immer noch eine derart hohe Qualität an den Tag legt.

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Fazit
Für Gitarren-Fetischisten gibt es einen Ohrgasmus!
12
von 15
Edelstahl
Die Melodie muss stimmen!