Die Outlaws darf man getrost neben Lynyrd Skynyrd, Molly Hatchet und der Allman Brothers Band als Ikone des Southern Rock bezeichnen. Okay, die großen Erfolge in Deutschland hielten sich im Schatten der genannten Gruppen in Grenzen, jedoch lieferten die Outlaws im Laufe ihrer im Jahre 1972 gestarteten Karriere stets gute bis sehr gute Alben ab. Zwischendurch legte die Gruppe öfters mal eine Pause ein und auch die Mitglieder spielten gerne „Bäumchen wechsel dich“…bis auf Gitarrist und Sänger Henry Paul sowie Drummer Monte Yoho, die bis heute die Südstaaten-Fahne hochhalten.
„Dixie Highway“ kommt für mich nach dem letzten Studioalbum „It`s About Pride“ (2012) ziemlich überraschend und vom etwas härteren Southern Rock der frühen Tage hat der Siebener sich größtenteils verabschiedet. Das macht aber nichts, denn die aktuelle Musik kommt immer noch melodisch und gitarrenlastig, allerdings auch etwas abwechslungsreicher daher. Eine Schnittmenge aus Country, Blues und Southern ist aktuell Trumpf, wobei die insgesamt drei Gitarren schon für einen wunderbaren Sound sorgen, der manchmal sogar an Wishbone Ash erinnert, die ja witzigerweise zeitgleich und sogar beim gleichen Label ihr neues Studioalbum veröffentlichen. Ein sicheres Gespür für gute Melodien ist immer noch vorhanden, wie nicht nur beim Titelsong nachzuhören ist. Was mir besonders gut gefällt sind die langen Gitarren-Läufe und Solos, die bei fast jedem Lied zu hören sind und für die ordentlich lange Laufzeit mitverantwortlich sind. Das ist wirklich großer Gitarren-Sport und wer auf Sounds in einer Schnittmenge aus den Eagles, Wishbone Ash, Johnny Cash und den unvermeidlichen Lynyrd Skynyrd abfährt, ist mit diesem sehr schönen Album bestens bedient. Es darf also gerne mal etwas gemächlicher zugehen, ohne dabei allzu kitschig zu klingen! Das Coverartwork lässt allerdings eher eine Live-Platte vermuten.
