Filme in denen es um Neonazis und die Abkehr von diesem faschistoiden Gedankengut durch ein Mitglied geht, gibt es mittlerweile durchaus einige. Allen voran natürlich den allseits bekannten „American History X“, aber natürlich auch Beiträge aus unseren Landen wie „Führer Ex“ oder „Die Kriegerin“. Der israelische Regisseur Guy Nattiv legt nun mit „Skin“ einen weiteren Streifen mit einer solchen Thematik nach, wobei dieser hier zum Einen auf einer wahren Begebenheit basiert, und zum Anderen auf seinem gleichnamigen Kurzfilm basiert, für den er auch einen Oscar gewann. Die Handlung spielt in den USA, und dreht sich um den schwer tätowierten Skin Byron Widner. Der ist stets an vorderster Front dabei, ein Nazi wie er im Buche steht, gewaltbereit, brutal und rücksichtslos. Doch Byron hat eines Tages mehr und mehr die Nase voll von dem Gehabe seiner Kumpels und seiner Familie, und ertränkt seinen Hass in Unmengen von Alkohol. Auf einer Kundgebung lernt er Julie kennen, die alleinerziehende Mutter von drei Kindern ist. Sie kommen zusammen, und beschließen aus der „White Supremacy“ Szene auszusteigen, doch das ist alles andere als einfach, zumal die alten Kollegen ihn natürlich nicht ziehen lassen wollen…
Im Grunde ist „Skin“ ein biographischer Film, und basiert nicht nur auf Nattivs prämiertem Kurzfilm, sondern eben am Leben des Byron Widner, der einst sogar auf der Fahndungsliste des FBI ganz oben stand. 2006 beschloss er seinem Nazileben und den Kameraden den Rücken zuzukehren, und suchte sich Hilfe bei einer Einrichtung die in den USA den Rassismus bekämpft. Die bekam er auch, und zudem half er dem FBI bei einigen wichtigen Festnahmen, tauchte ab und lebt nach wie vor im Zeugenschutz. Jamie Bell verkörpert Widner, und das gelingt ihm wirklich sehr gut! Ob es daran liegt, dass er sich im Vorfeld mehrfach mit ihm traf, und seine Geschichte persönlich hörte? Auch der Rest des Ensembles von „Skin“ weiß wirklich zu überzeugen, und geben diesem harten und rauen Aussteiger-Drama den letzten Anstrich. Ob alles so passiert ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, hier und da ist sicherlich etwas für die Dramaturgie stilisiert, Skin fühlt sich aber „echt“ an, und das ist die Hauptsache! Eindringlich, roh und eben aus dem Leben. Sicherlich kein einfacher oder unterhaltsamer Film, aber eben einer der unter die Haut geht (hier im wahrsten Sinne des Wortes), und ganz sicher ein wichtiger Film, auch wenn die Thematik alles andere als neu ist. Die Blu bietet eine gute Bildqualität, im tonalen Bereich spielt sich eher fast alles in der Front ab. Der Bonusbereich ist ziemlich leer, allerdings ist löblicherweise Nattivs Kurzfilm mit an Bord der Scheibe.