We Sell The Dead-Black Sleep

Albumtitel

Black Sleep

Label/Vertrieb

Ear-Music/Edel

Veröffentlichung

21.02.2020

Laufzeit

52:46 Minuten

So ab und zu kommt es ja durchaus mal vor, dass uns Schreiberlingen eine Platte unter die Ohren kommt, die uns von Anfang an den Atem raubt. So eine, die man gar nicht oft genug hören kann, eine Scheibe, die man halt über jeden grünen Klee loben möchte!

So geht es mir beim 2. Langdreher der schwedischen Band We Sell The Dead. Vor knapp zwei Jahren erschien das Debüt der Truppe um die erfahrenen Musiker Apollo Papathanasio (Sänger, Ex-Firewind, Spiritual Beggars), Niclas Engelin (Gitarrist von In Flames und Engel), Jonas Slättung (Basser von Drömriket) und Gas Lipstick (Ex-Drummer von HIM). Diese Besetzung bescherte der Truppe bei vielen den Status einer Supergroup, ich selbst benutze diesen Begriff jedoch nicht so gerne, einfach weil er mir in diesen Zeiten zu abgenutzt erscheint. Für Album Nummer zwei mit dem schön düsteren Titel „Black Sleep“, welcher auch durch ein ebensolches Coverartwork untermauert wird, wurde Gas Lipstick durch Oscar Nilsson (ebenfalls Engel) ersetzt. Außerdem wurde Keyboarder Petter Olsson fest ins Bandgefüge aufgenommen, denn beim Debüt wurde er lediglich als Gastmusiker genannt. Das sind jedoch nur Nebensächlichkeiten, denn was zählt ist die Musik, oder?

Und was dem geneigten Hörer da beim Zweitling um die Ohren weht ist der reine Wahnsinn! Das ganze Album hört sich wie ein Klassentreffen alter Helden an, die mit ihren besten Geschichten protzen. Die frühen Iron Maiden, Uriah Heep, Dio, Rainbow, Manilla Road oder Deep Purple sind als Einflüsse überdeutlich, ohne jedoch bloß plump kopiert zu werden. Nein, vielmehr ist es diese Mischung aus NWOBHM, Classic Hardrock und Epic Metal, die zu einer Verneigung vor den alten Helden führt, so kommt es mir jedenfalls vor. Da wird sich der ein oder andere fragen, ob es heutzutage überhaupt noch eine Truppe braucht, die diesen Sound spielt? Ich sage ganz klar: Und ob, solange man denn so frisch, authentisch und faszinierend klingt wie diese Schweden! Allein die Stimme von Apollo Papathanasio fährt dabei durch jedes Mark und Bein und erinnert mich nicht selten an einen jungen Ronnie James Dio. Was sich gegenüber dem Debüt geändert hat ist die hohe Qualität in jedem der zwölf Songs, die das komplette Album durchzieht. Es stimmt einfach alles, angefangen beim sich langsam steigernden Opener „Across The Water“ über das an Led Zeppelin angelehnte „Caravan“ bis hin zum siebenminütigen Epic-Hammer „Shallow Grave“, meinem absoluten Lieblings-Song! Selbst so eine einfache Lagerfeuer-Ballade wie „The Light“ entpuppt sich zum Dauerläufer. Für mich ist das einfach gesagt perfekte Musik und ein erstes Highlight im noch jungen Jahr 2020.

Fazit
Diese Schweden muss man gehört haben! Grandios!!
14
von 15
Geniestreich
Die Melodie muss stimmen!