Apeirage – Raging Storm

Albumtitel

Raging Storm

Label/Vertrieb

Eigenproduktion

Veröffentlichung

19.10.2019

Laufzeit

41:54 Minuten

Das Münchener Quintett Apeirage wurde 2016 gegründet. Mit „Raging Storm“ haben sie kürzlich ihren Erstling veröffentlicht. Die CD setzt sich aus neun Songs zusammen, deren Musikrichtung von der Band als melodischer Thrash Metal bezeichnet wird, der kraftvoll, wütend, unberechenbar und brutal, zugleich melodisch und vielseitig rüberkommt. Das kann ich auch durchaus unterstreichen. Schon die Instrumental-Ouvertüre „Storm Requiem“ verspricht geballte Spannung, die übergangslos in „Annihilation Of Life“ übergehend, einem recht progressiven, druckvollen und dynamischen Thrash, zur vollen Geltung kommt. Der Up-Tempo-Thrasher „Deconstruction Of Dreams“ erinnert stark an Metallicas „Am I Evil“, ohne jedoch die Klasse des Originals vollends zu erreichen. „Raging Storm“, eine hymnenartige Thrash-Ballade, geht da trotz offensichtlicher Anleihen aus Metallicas „And Justice For All“-Zeiten, schon gewaltig mehr in Richtung kompositorische Güteklasse. Das druckvolle „Annihilation Of Death“, das irgendwo zwischen „Master Of Puppets“ und Morbid Angel pendelt, glänzt durch die Gesangsleistung – mal Thrash (James Hetfield), mal recht death-betont (Steve Tucker) und lebt von der druckvollen und punktgenauen Rhythm-Section sowie dem guten Gitarren-Solo. Das instrumentale „Masked Jackyls“ fungiert als ein perfekter Übergang zu „Faceless Gods“, dessen Aufbau mich an Slayers „Seasons In The Abyss“ erinnert, mit je einer Prise Morbid Angel und Behemoth angereichert: Guter Prog-Thrash mit deutlichen Death-Anleihen. „Fallen Angel“ ist mein Lieblings-Song dieser CD – abermals an “Metallica” der 80er erinnernd. Ein getragener Dark Thrash mit Prog-Einflüssen, wuchtiger Rhythm-Section und James Hetfield-ähnlich klingender Stimme. Ein abwechslungsreicher Song mit interessantem und anspruchsvollem Aufbau. Der letzte Song, „Let My River Flow“ erinnert an Blind Guardians „Imaginations From The Other Side“ und bildet mit seiner geradlinigen Song-Struktur einen kleinen musikalischen Stilbruch, nicht so recht in das Gesamtkonzept passend.

Allerdings, als Schlusslicht dieses Silberlings sicherlich akzeptabel. Man kann den Jungs durchaus Eigenständigkeit bescheinigen. Obwohl die Songstrukturen durchdacht klingen, müssen die Musiker in Sachen Songwriting jedoch etwas drauflegen. Einige Liedpassagen sind noch recht unausgegoren. Der finale Feinschliff und – meiner Ansicht nach – das Fingerspitzengefühl in puncto kompositorische Fertigkeiten lässt hier und da noch zu wünschen übrig. Das musikalische Handwerk ist durchaus vorhanden und den Willen, gute Musik zu spielen, kann man Apeirage nicht absprechen.

Der Sound der CD klingt wuchtig, voll und kraftvoll, so wie Scheiben dieser Musikgattung klingen sollten. Die Scheibe wurde in Eigenregie aufgenommen und ein Direkterwerb ist möglich über die Band-Page auf Facebook.

Fazit
Empfehlenswert für den Thrash-Fan, der sich nicht scheut über den musikalischen Tellerrand zu schauen!
10
von 15
Interessant