American Grim – Ultra Black

Albumtitel

Ultra Black

Label/Vertrieb

eOne/SPV

Veröffentlichung

01.11.2019

Laufzeit

45:03 Minuten

Schock Rock ist ja ein ur-amerikanisches Phänomen. Schließlich gibt es abseits einer durchaus progressiven Bevölkerungsgruppe auch noch genug reaktionäre Menschen, die man mit ein bisschen Horror, etwas nackter Haut und sonstigem Spökes hinreichend erschrecken kann. Während man also in europäischen Gefilden eher mit Blutrünstigkeit Leute vor dem Kopf stößt, nimmt es wenig Wunder, dass man in einem Land, wo die Menschen mit Kriegsgerät unter dem Kopfkissen schlafen, um sich allzeit gegen die Queen wehren zu können, andere Saiten anschlagen muss.

Alice Cooper, W.A.S.P., oder auch Marilyn Manson sind da erprobte Beispiele, wie Schock Rock (auch jenseits der heimischen Gefilde) funktionieren kann. Dabei muss man hier aber auch erwähnen, dass sie abseits des kreierten Images auch musikalisch (zumindest zeitweise) auf der Höhe waren. Sprich: Ungeschminkt hätte das auch funktioniert. Genau hier liegt aber bei American Grim das Problem. „Ghost“, „Nightmare“ und „Tell Me“ sind als Eröffnungstrio ja noch ganz schmissig geraten. „Ultra Black“ nimmt noch ganz nette Anleihen bei Mansons „Mechanical Animal“-Phase – das war es dann aber auch leider schon. Der Rest der Platte plätschert dahin und erinnert mehr und mehr an Linkin Park, die ja gerade in der Spätphase ihres Schaffens nun wirklich niemanden mehr geschockt haben dürften.

Fazit
Schockierend wie Hui Buh das Schlossgespenst. Auch musikalisch leider kein wirklicher Bringer. Tut niemanden weh, tut aber so, als könnte man das. Funktioniert vielleicht in den USA bei mir zumindest nicht. Immerhin professionell produziert und sauber eingespielt.
6
von 15
Zwiespältig
People try to contain things by putting them into categories. I don't.