Rambo: Last Blood (Blu-ray)

Titel

Rambo: Last Blood (Blu-ray)

Produktion/Vertrieb

Universum Film GmbH

Veröffentlichung

31.01.2020

Laufzeit

101:00 Minuten

Was kann man über „Rambo“ noch schreiben, was nicht schon gesagt wurde? Richtig! Nicht viel, und dennoch hole ich etwas weiter aus zum Erscheinen vom vermeintlich letzten Teil: „Rambo: Last Blood“, oder wie ich sagen würde, Rambo 5. Seit meiner Kindheit begleitet mich Stallones Figur des wortkargen Kriegsheimkehrers John J. Rambo nunmehr, 1982 erschien Teil 1, die deutlich brachialeren Teile 2 und 3 folgten je drei Jahre im Abstand. Zwanzig Jahre war es dann still um die muskelbepackte Kampfmaschine, aber Sly sollte sich nach seiner Rückkehr als „Rocky Balboa“ 2006 in den Boxring wieder auf ihn besinnen. Es folgte ein grantig-brutaler „John Rambo“ 2008, der hinsichtlich der Gewaltdarstellung in Kinofilmen neue Maßstäbe setzte, und hierzulande nur gekürzt rauskam. Lange wurde gemunkelt, die abstrusesten Ideen bezüglich eines abschließenden fünften Teils kursierten im Netz, bis es 2019 endlich soweit war, und „Rambo: Last Blood“ in den Kinos lief. Rambo kam am Ende von Teil 4 zu Hause auf der alten Farm seines Vaters in Arizona an. Dort lebt er seither mit einer alten Haushälterin und deren junger Enkelin Gabrielle, züchtet Pferde und hilft ab und an den örtlichen Behörden bei Rettungsaktionen unvorsichtiger Touristen in den Bergen. Gegen Rambos Rat reist Gabrielle nach Mexico um dort ihren Vater aufzusuchen, der ihre Mutter seinerzeit hat mit ihr als Kleinkind hat sitzen lassen. Als Gabrielle nicht aus Mexico zurückkommt, macht sich Rambo auf um nach ihr zu suchen. Dort legt er sich mit den Martinez-Brüdern an, die auf brutalste Weise einen Prostituierten- und Menschenhändlerring führen. Doch die ahnen nichtmal, mit wem sie sich da angelegt haben.

Nun, die Geschichte ist so einfach wie generisch, doch sind wir ehrlich, die Drehbücher waren nie die Stärke der „Rambo“-Filme. Da nehme ich Teil 1 zum Teil auch mit rein, da die Romanvorlage von David Morrell im Grunde nichtmal ansatzweise so umgesetzt wurde, auch wenn ich „Rambo“ als guten Film betrachte. Bei einem derartigen Actioner sollte man das ohnehin nicht sonderlich hoch bewerten, und ein solcher soll „Rambo: Last Blood“ ja sein, will man meinen. Doch letztendlich wundert man sich beim Ansehen, dass die Story recht langsam zu Pötte kommt, und im Grunde lediglich zweimal wirkliche Action auf dem Schirm stattfindet, wobei der Großteil sich fürs Grande Finale aufspart. Vielmehr erinnert Adrian Grünbergs („Get the Gringo“) Regiearbeit an die seit einigen Jahren aktuellen Selbstjustiz-Streifen ala „Taken“ und Konsorten, denn einen „Rambo“-Teil, auch wenn das Ende wieder etwas mehr das Feeling der alten Filme aufkommen lässt. Seine Gegenspieler werden von zwei leidlich bekannten Darstellern gespielt, wobei mir da Oscar Jaenada als „Zweite Geige“ deutlich besser gefiel. Sly selbst weiß als alternder Veteran durchaus zu überzeugen, man sieht ihm die 73 mittlerweile aber auch an. Jürgen Prochnows Synchro (dank Dannebergs Ausscheiden aus dem Business) ist für mich ein starker Kritikpunkt, da er leider dermaßen gelangweilt klingt, dass ich auf den Originalton umgestellt habe. Inszenatorisch kann man eigentlich nicht viel meckern, das Finale knallt dann schön, mit einigen heftigeren Gewaltspitzen, die eingestreuten Musikstücke mit Abwandlungen der bekannten „Rambo“-Themes bringen Laune auf, und die Bilder der alten Filme im Abspann lassen auch etwas Wehmut aufkommen. Alles in allem ist „Rambo: Last Blood“ ganz sicher kein schlechter Film! Fans werden ihn zu schätzen wissen, ich mochte ihn, aber irgendwie sehe ich ihn fast als eigenständigen Film, da für mich das Ende von Teil 4 ein würdiger Abschluß gewesen wäre. Die Blu-ray bietet eine knackscharfe und detaillierte Bildquali, guten Ton und bei den Extras finden sich zwei Featurettes mit je 50 und 17 Minuten Laufzeit.

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Fazit
Die Kampfmaschine im (vielleicht) letzten Einsatz!
11
von 15
Gut
Autor
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