Das Duo Blackbird & Crow kommt aus Donegal/Irland und besteht aus der Sängerin Maighread Grace und dem Gitarristen Stephen Doohan. Ich kannte die Beiden bisher nicht, also auch nicht ihr Debüt „Shock, Shatter, Convince“. Mir liegt jetzt ihre 2. Scheibe vor und beim Lesen der einzelnen Titel wie „Mo Chuisle“, „Orphan`s Lament“ oder „Harlot On Holy Hill“ dachte ich zunächst, dass mir Keltische Klänge oder reiner Irish Folk um die Ohren wehen. Nicht dass ich Celtic Rock nicht mag, ganz im Gegenteil, aber man sollte lieber nicht vorschnell urteilen, gell?
Denn die Musik von Blackbird & Crow ist nicht einfach mit einem Stil zu beschreiben. Da gibt es Blues, Roots, auch etwas Celtic Folk und was weiß ich noch alles zu hören. Die Songs sind vor allem eines, und zwar traurig bzw. melancholisch, wobei Maighread Grace eine wunderschöne und genau zur Stimmung passende Stimme hat. Die Lieder erzählen von Hexen, Waisen, Martyrern oder Prinzessinnen. Logisch, dass das Tempo nicht allzu hoch ist, sonst würden die teils düster romantischen Ansätze weniger gut funktionieren als sie es tatsächlich tun. Hier ist garantiert keine Musik zu hören, die dazu führt, dass man mit guter Laune durch die Küche tanzt. Aber um sich mit einem guten Glas Rotwein ganz den inneren Dämonen hinzugeben, dafür ist „Ailm“ (zu deutsch: Alm) sogar nahezu perfekt geeignet! Schöne Melodien, mehr akustische als elektrische Gitarren, mal ein Cello, mal ein Piano, im Falle von „Sweet Surrender“ sogar ein Saxophon zwischendurch und mittendrin immer wieder diese eindringliche Stimme, die mich z.B. beim wunderschönen und großartigen „Parting Rag“ total an Sinead O` Connor erinnert. Hard & Heavy ist hier jedoch nicht viel, soviel sollte klar sein, aber schließlich braucht der schwere Mut auch seinen Platz!
